Alle Rezensionen von gst

Das stille Haus -

Das stille Haus
von Orhan Pamuk

Eine Woche Ferien

Doch im allgemeinen geht es bei Bücher ja vor allem um den Inhalt. Wobei mich der Nobelpreisträger Orhan Pamuk noch nie enttäuscht hat. Allerdings hatte ich bei diesem Buch anfängliche Schwierigkeiten. Ich stolperte darüber, dass jedes Kapitel aus der Sicht eines anderen Erzählers (insgesamt fünf!) geschrieben ist.

Die Stadt und ihre ungewisse Mauer -

Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
von Haruki Murakami

Der schattenlose Traumleser

Gleich zu Beginn werden die Zuhörer in eine erste Liebe hineingeworfen. Der namenlose Erzähler war 17, seine Freundin 16 Jahre alt. Das wiederholt er mehrmals und man fragt sich warum. Traut er uns nicht zu, dass wir ihm konzentriert lauschen? Meine anfängliche Begeisterung hielt sich jedenfalls in Grenzen.

Das Opernhaus: Rot das Feuer -

Das Opernhaus: Rot das Feuer
von Anne Stern

Dresden 1849

In diesem zweiten Teil des Dresden-Epos nimmt uns die Autorin mit ins Dresden von 1849. Elise hat sich mit den Aufführungen als Violinistin einen großen Traum erfüllt. Beim Geigenspiel wird sie von ihrem angesehenen Ehemann Adam begleitet, doch das ist so ziemlich die einzige Situation, in der sich die beiden einig sind.

Muldental - Daniela Krien

Muldental
von Daniela Krien

Erzählungen über eine zerbröckelnde Welt

Für dieses Buch sollte man sich Zeit nehmen! Denn jede einzelne Erzählung (eigentlich sind es elf, doch die erste und letzte haben einen unmittelbaren Zusammenhang) geht tief unter die Haut und muss verdaut werden. Hier lässt sich nachvollziehen, was die deutsche Wiedervereinigung für die Menschen aus der ehemaligen DDR für Folgen hatte. Nicht jedem war es möglich, gleich wieder Fuß zu fassen.

Wellness -

Wellness
von Nathan Hill

Kaleidoskop der modernen Gesellschaft

Nathan Hill lässt uns am Leben dieses Traumpaares teilhaben und wirft gleichzeitig einen Blick in die Zusammensetzung der heutigen Gesellschaft. Er zeigt uns nicht nur die völlig unterschiedliche Herkunft der beiden, sondern auch ihr Streben nach Höherem. Dass das nicht immer mit rechten Dingen zugeht, wissen wir ja.

Geordnete Verhältnisse -

Geordnete Verhältnisse
von Lana Lux

Ergebnis einer schwierigen Kindheit

Philipp, seit frühester Jugend Außenseiter, wurde schon in der Kindheit schnell wütend. Er hatte nie Freunde, bis Faina in seine Klasse kam und neben ihm platziert wurde. Sie, rothaarig wie er, war mit ihren Eltern aus der Ukraine gekommen und fand keinen anderen Anschluss.

Die Summe des Ganzen -

Die Summe des Ganzen
von Steven Uhly

Und führe uns nicht in Versuchung

     „Kann man aufhören, Opfer zu sein, indem man Täter wird?“ (Seite 143)

Das Vorkommnis -

Das Vorkommnis
von Julia Schoch

Geschichte einer Verwirrung

So beginnt Julia Schochs erster Teil der Trilogie „Biografie einer Frau“, in dem sie den Gedanken der Ich-Erzählerin folgt. Die Mutter von zwei kleinen Kindern steht gerade vor einer Reise nach Bowling Green, wo sie für ein halbes Jahr in einem Literaturinstitut einen Lehrauftrag angenommen hat. Begleitet wird sie von ihrer Mutter, die sich der Kinder annimmt, während sie selbst arbeitet.

Gittersee -

Gittersee
von Charlotte Gneuss

Republikflucht und ihre Folgen

Karin Köhler ist während der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts 16 Jahre alt und erzählt aus ihrem Leben in einem Stadtteil südwestlich von Dresden. Sie ist verliebt in Paul Forster, der sie zu einem Ausflug in die Tschechei überreden will. Doch sie wagt nicht, die Eltern um Erlaubnis zu fragen.

Risse -

Risse
von Angelika Klüssendorf

Das Mädchen meldet sich erneut zu Wort

„Risse“ greift nun das Thema erneut auf und hat es 2023 auf die Longlist des Deutschen Bücherpreises geschafft. Auch hier geht es um eine schreckliche Kindheit und Jugend in der DDR der 70er Jahre.

Vom Himmel die Sterne -

Vom Himmel die Sterne
von Jeannette Walls

Eine starke Frau

Sallie will das schnellste Mädchen der Welt werden. Ihr Vater, von allen nur „der Duke“ genannt, unterstützt sie darin. Bis ein Unfall geschieht und er sie auf Geheiß der Stiefmutter wegschickt. Schnell wird klar, dass alle nach seiner Pfeife tanzen, er keinen Widerspruch gelten lässt.

Die Möglichkeit von Glück -

Die Möglichkeit von Glück
von Anne Rabe

Vergangenheitsbewältigung

„Ich denke an das kleine Mädchen, das ich war und das sich immer falsch gefühlt hat, zu Hause, in der Schule und bei den Familien meiner Freunde. Ich wollte so gern dazugehören, aber ich hatte keine Chance. Ich ahnte nichts von dem, was die Leute in mir sahen.“

Das Pferd im Brunnen -

Das Pferd im Brunnen
von Valery Tscheplanowa

Hommage auf die Großmutter

     „Es gibt eine Zeit, wo die Dinge einem groß vorkommen, dann werden sie klein und schließlich wieder groß, wenn die Knie einem die Langsamkeit aufzwingen, die man früher belächelt hat“ (Seite 38)

Bei euch ist es immer so unheimlich still -

Bei euch ist es immer so unheimlich still
von Alena Schröder

Heimkehr

Kein Wunder also, dass Silvia, das Mädchen aus gutem Haus, eines Tages das Weite suchte. Doch das Leben mit einem unehelichen Kind in einer Berliner Kommune ruft nach mehr Ordnung und Beständigkeit, weshalb sie in die heimatliche Enge zurückkehrt und merkt, dass sich dort im Laufe der Jahre nicht viel verändert hat. Die Mutter schafft es nach wie vor kaum, ihre Emotionen zu zeigen.

Die Postkarte -

Die Postkarte
von Anne Berest

Einmal Jude - immer Jude?

Anne Berest führt uns mit Hilfe der Erinnerungen ihrer Mutter tief in die bewegte Familiengeschichte ein. Sie beginnt mit den Urgroßeltern, die von Russland über Lettland und Palästina bis nach Frankreich kamen. Dort versuchten ab sie 1929 heimisch zu werden, doch die französische Staatsbürgerschaft blieb ihnen verwehrt. Trotzdem konnten die Kinder gute Schulen besuchen.

Perlenbach -

Perlenbach
von Anna-Maria Caspari

Kinderfreundschaft versus Erwachsenenleben

Wilhelm ist ein Bauernjunge aus Wollseifen, dessen Eltern arm sind und froh um jeden Esser weniger. Der Tuchfabrikant Becker, der bei Wilhelms Eltern regelmäßig Schafwolle kauft, nimmt den Neunjährigen zu Weihnachten 1867 mit nach Montjoie. Nun kann er zusammen mit Jacob Becker und der Arzttochter Luise gemeinsam am Unterricht bei Hauslehrer Linden teilnehmen.

Die Affäre Alaska Sanders -

Die Affäre Alaska Sanders
von Joël Dicker

Ich weiß, was du getan hast

Ich wurde nicht enttäuscht, denn der Autor schafft es spielend, Spannung aufzubauen, indem er in den mysteriösen Mordfall viele unerwartete Wendungen einbaute. Weder Freundschaft noch die Liebe in all ihren Facetten kommen zu kurz.

Blue Skies
von T.C. Boyle

Von Schlangen, Zecken und Kusswanzen

Der Autor beginnt ganz gemächlich, stellt uns in den ersten Kapiteln die Familie vor, die uns durch den Roman begleitet. Auch wenn Tochter Cat etwas dekadent ist, macht es Spaß über sie zu lesen. Die Worte, die T.C.Boyle einsetzt, rufen so manchen Lacher hervor. Mutter Ottilie bemüht sich redlich, der Umwelt keinen weiteren Schaden anzutun.

Und dann verschwand die Zeit -

Und dann verschwand die Zeit
von Jessie Greengrass

Blick in eine nicht mehr allzu ferne Zukunft

In diesem Buch erzählen drei junge Leute, die allein auf einer verlassenen Anhöhe wohnen, ihre Geschichte vom Überleben in einer lebensfeindlichen Welt. Noch gibt es Tage, an denen alles in Ordnung scheint, aber die Wetterkapriolen bleiben nicht aus. Immerhin haben die Eltern von Caro und Pauly für ihre Kinder das Highhouse renoviert und mit allen möglichen Vorräten ausgestattet.

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie -

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie
von Anne Stern

Leben und Liebe im historischen Dresden

Zwanzig Jahre später lernen wir das kluge und zielstrebige Mädchen näher kennen. Wir begleiten sie durch das historische Dresden, hören mit Begeisterung ihrem Violinspiel zu und besuchen mit der Familie die Semperoper.

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