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Eleanor Catton, die Booker- Preis gekrönte Autorin von „Die Gestirne“, nimmt uns in ihrem neuen Roman „Der Wald“ ( viel besser der Originaltitel „Birnam Wood“) mit ins heutige Neuseeland, wo Umweltschützer und Guerilla- Gärtner ausbeuterischen Milliardären gegenüberstehen.
Ich würde die österreichische Schriftstellerin Valerie Fritsch als die Poetin unter ihren deutschsprachigen Kolleginnen und Kollegen bezeichnen, denn niemand anders kann so viel Schrecken in solch opulente, betörende Sprache verpacken, wie Fritsch.
Dies war mein erstes Buch von Lize Spit und es wird bestimmt nicht mein letztes gewesen sein, denn die flämische Autorin kann großartig schreiben!
In „Der ehrliche Finder“ erzählt sie die bewegende Geschichte zweier Jungen am Beginn der Pubertät, die beide Außenseiter sind.
Natürlich bin ich nicht mehr die Zielgruppe dieses Romans, aber das war ich bei Harry Potter auch nicht.
Percival Everett, der amerikanische Autor, der den farbigen US- Amerikanern mit jedem seiner Bücher eine Stimme gibt, hat einen literarischen Coup gelandet.
Er interpretiert einen der größten Klassiker der Weltliteratur neu, und bindet ihn so in unsere heutige, gespaltene Gesellschaft ein. Das ist neu und das ist genial!
Ja, ich habe mich schwergetan mit diesem Buch!
Vielleicht war ich nicht in der Stimmung, vielleicht bin ich der „magischen Realität“, die gerne in Romanen beschworen, und die in letzter Zeit sehr inflationär bemüht wird, einfach überdrüssig.
Was macht ein gutes Buch aus?
Das ist wohl eine Frage, die sich Lesende seit es Bücher gibt stellen.
Ist es das Thema, sind es die Figuren, der Umfang, die Sprache?
Da das Empfinden für eine Geschichte individuell ist, gibt es also auf diese Frage keine objektive Antwort.
Daniel Kehlmann ist ein fantastischer Schriftsteller, der es wie kein Zweiter versteht, Fakten und Fiktion zu begeisternden Romanen zu verschmelzen.
„Die Vermessung der Welt“ und „Tyll“ sind seine herausragenden Werke.
Der Titel des neuen Romans von Helga Bürster - „Als wir an Wunder glaubten“- ist eigentlich sehr schön, doch leider völlig falsch.
Das Wort „Wunder“ impliziert etwas Positives, wie z. B. die Wunder, die Jesus wirkte, die zum Besten der Menschen waren.
In Helga Bürsters Roman nun geht es aber um „Aberglaube“, und der ist eher negativ besetzt. Aber der Reihe nach:
Normalerweise versuche ich mich bei Rezensionen zurückzuhalten, was meine Befindlichkeit gegenüber dem jeweiligen Buch angeht, aber im Fall von Alan Garners für den Booker Prize 2022 nominierten Buches „ Treacle Walker“ MUSS ich eine Ausnahme machen, denn ich habe nichts davon begriffen!
Emma Cline, einer der Shootingstars der US- amerikanischen Literaturszene, die 2016 mit ihrem begeisternden Roman „ The Girls“ debütierte, präsentiert uns auch in ihrem zweiten Roman, „Die Einladung“, eine nicht unbedingt sympathische Anti- Heldin.
Maiken Nielsen wählt für ihren neuen Roman „Die Frau, die es nicht mehr gibt“ ein ambitioniertes Thema.
Es geht um nichts weniger, als um eine Gruppe junger Leute, die, in der von internationalem Terrorismus und von der Stationierung atomarer Waffen aufgeheizten, politischen Lage in Europa, im traumschönen Luberon- Gebirge in der Provence aufeinandertreffen.
Ja, der Meister kann es noch immer, abgründige Geschichten schreiben, die der Gesellschaft den Spiegel vorhalten.
Nur leider sind die Romane nicht mehr durchweg genial oder überzeugend.
Ayanna Lloyd Banwo, 1980 auf Trinidad geboren, hat in ihrem Debütroman „Als wir Vögel waren“ ihrem Heimatland ein Denkmal gesetzt.
Das farbenprächtige und Mythen- reiche Land bietet ein prächtiges Setting.
Julia kommt zurück in den Ort ihrer Kindheit, da sie aufgrund eines lebensbedrohlichen Fehlers ihren Job als Krankenschwester verloren hat.
Im Norddeutschen haben wir einen schönen Ausdruck: bräsig.
Bräsig heißt „schwerfällig“, „ohne Schwung“, oder auch „altmodisch, nicht mehr zeitgemäß“.
Und so leid es mir tut, genauso würde ich den Roman „Aus ihrer Sicht“ von Alba De Cespedes beschreiben.
Für ihren neuen Roman „Sibir“ hat Autorin Sabrina Janesch ein sehr interessantes, und in der zeitgenössischen, deutschen Literatur noch nicht oft aufgearbeitetes Thema, nämlich das Schicksal der mehrfach umgesiedelten Wolgadeutschen, aufgegriffen.
Anhand zweier Parallelebenen versucht sie, von Generationen- übergreifenden Traumata zu erzählen, was leider nur bedingt gelingt.
Sehr hatte ich mich auf den neuen Roman von Michael Köhlmeier, „ Frankie“ gefreut, liebe ich doch seine Bücher „Zwei Herren am Strand“ und „Das Mädchen mit dem Fingerhut“. Trotz einer tollen Prämisse, stellte sich Köhlmeiers neuestes Werk allerdings als wenig emphatisch und eher krude heraus.
Negar Djavadi führt dem Leser in ihrem Buch „Die Arena“ nichts weniger, als den Zustand der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts vor Augen und könnte so im wahrsten Sinne des Wortes einen Jahrhundertroman geschaffen haben.
Was für ein grandioses Buch hat der amerikanische Autor James Salter mit seinem Erstling „Jäger“ von 1957 erschaffen. Es hat mich schlichtweg umgehauen. Alles, was ich von einem Roman erwarte, hat dieses Werk erfüllt.