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"Besichtigung eines Unglücks" - was für ein schrecklicher Buchtitel. Ja, es stimmt; in einem Unglücksfall gibt es immer wieder Menschen, die am Rand stehen und gaffen oder sogar alles mit ihrem Handy aufnehmen. Aber dieses Buch ist ganz und gar nicht voyeuristisch.
In der gemütlichen Kleinstadt Cape Haven ist nicht alles so anheimelnd: Hier lebt die dreizehnjährige Duchess, die sich verantwortlich für ihren kleinen Bruder Robin fühlt - denn ihren Vater kennt sie nicht und ihre Mutter Star hat psychische Probleme. Seit ihre kleine Schwester vor dreißig Jahren starb, hat sie den Boden unter den Füßen verloren.
Sieben Kapitel, jedes aus der Perspektive eines anderen Menschen erzählt:
Musa al Lahuri, Astronom des Herrschers von Jaipur, ist auf dem Weg nach Mekka. Unterwegs bringt er ein selbstgefertigtes Astrolabium zu einem Kunden nach Manbai und landet dabei auf der Insel Gharapuri. Carsten Niebuhr, ein deutscher Mathematiker und Astronom, befindet sich auf einer Forschungsreise nach Arabien. Hier soll er z.B.
Ein Mädchen besucht mit ihrem Vater eine Vorstellung der Augsburger Puppenkiste. So etwas Blödes - sie ist doch schon zwölf und kein kleines Kind mehr, und überhaupt ist sie sauer auf ihren Vater, der sich von der Mutter getrennt hat und bei dem sie nun jedes zweite Wochenende verbringen soll. Kurzentschlossen läuft sie weg und versteckt sich auf dem Dachboden.
"Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?" - ein ungewöhnlicher Buchtitel, der mein Interesse weckt. Das Anthropozän: Das jetzige Erdzeitalter, das durch den Menschen geprägt ist.
Der Sebi ist ein Schweizer Dorfjunge, doch er ist ein Finöggel, nicht kräftig genug für harte Feldarbeit und auch nicht tauglich zum Soldaten. Er träumt gern, hört gut zu, hat ein famoses Gedächtnis und viel Phantasie. Doch er lebt im 14. Jahrhundert, und da sind seine Gaben nicht besonders gefragt. Neugierig geht er auf den Fremden zu, der plötzlich im Dorf auftaucht.
Das Wort mit K bekommt sie schon als kleines Mädchen zu hören, ohne es zu verstehen, und die Mutter will sie beruhigen: Nein, du kannst nicht gemeint sein, du bist Deutsche. Aber schon ihr Vorname verrät ihren Migrationshintergrund und wird daher zum Geheimnamen, für die Öffentlichkeit anders ausgesprochen und so einem vertrauten Namen angepasst.
Wummms - das hat gesessen.
Kira ist Xenobiologin, das heißt, sie befasst sich mit fremden Lebensformen. Als Forscherin ist sie mit einem Team im Weltall unterwegs und untersucht, ob neu gefundene Himmelskörper belebt sind und ob diese Lebewesen mit menschlichem Leben kompatibel sind oder eine Gefahr darstellen.
Im Weltraum: Ein Zwillingsplanet. Urras ist fruchtbar, und seine Bewohner genießen Wohlstand. Alle seine Bewohner? Nein. Es gibt Arme, die wie Sklaven für die Reichen arbeiten müssen - ein Klassensystem. Vor 170 Jahren hat sich Odo dagegen aufgelehnt; ihre Anhänger sind die Anarchisten, die jede Form der Herrschaft von Menschen übereinander ablehnen und Freiheit als oberstes Prinzip ansehen.
Avner Carmi ist 1900 geboren und wächst mit sieben Geschwistern in einer hoch musikalischen Familie auf. Sein Großvater, Klaviervirtuose und immer auf der Suche nach alten Partituren, erzählte ihm von einem ganz besonderen Klavier: Das Holz stammt aus den Säulen des Tempels von König Salomo, und sein Klang ist so wunderbar wie die Harfe Davids.
Von Anne Beaumanoir hatte ich noch nie etwas gehört. Dabei hatte sie ein so bewegtes Leben: 1923 in der Bretagne geboren, geht sie schon als Jugendliche in die kommunistische Widerstandsbewegung gegen die deutschen Besatzer. Als junge Frau rettet sie zwei jüdischen Jugendlichen das Leben und wird dafür von ihrer Partei gerügt, weil sie spontan auf eigene Initiative und ohne Absprache handelte.
Kim Jiyoung, geboren 1982 in Korea, hat ein anscheinend ganz und gar geglücktes Leben: Immer bemüht um Leistung, gelingen ihr ein Schulabschluss, ein Hochschulstudium, der Einstieg in den Beruf. Sie heiratet einen liebevollen Mann, bekommt eine gesunde Tochter und gibt ihre Stelle auf, um sich dem Kind zu widmen.
Aber...
1911: Der Ozeandampfer von Amerika nach Europa hat einen weltberühmten Passagier: Gustav Mahler. Er sitzt auf einer Stahlkiste an Deck, warm eingehüllt in Decken, umsorgt vom Schiffsjungen - und er weiß, dass er todkrank ist und bald sterben wird.
Als auf dem Pommerschen Gutshof Poenichen 1918 ein Kind geboren wird, rechnet man fest mit einem Stammhalter, doch das Baby ist ein winziges Mädchen, das in den Namen Maximiliane erst noch hineinwachsen muss. Der Vater fällt in den letzten Kriegstagen, die Mutter kann mit der Landidylle nichts anfangen und kehrt zurück nach Berlin, und so wächst das kleine Mädchen bei den Großeltern auf.
Die Bürger in der Welt im Jahre 632 nach Ford sind glücklich: Eine leichte, ihren Möglichkeiten angepasste Arbeit, in der Freizeit Konsum, Sex und die Droge Soma; Krankheiten, Armut und Hunger gibt es nicht mehr.
"Manchmal muss man fort. Eines Morgens wacht man auf und weiß, man muss fort, selbst wenn es nur um die Ecke ist. Ich möchte nicht sterben eines Tages und dann sagen: Da und da hättest du gekonnt, aber du warst zu feig, nur für ein paar Tage um die Ecke, schauen, was da ist, ob es sich lohnt, ein anderes Leben, ob es das gibt, etwas probieren."
Die namenlose Protagonistin hat es nicht leicht: Geboren in der DDR, Tochter einer Punkerin, die nie dazugehören und immer nur fort wollte, und eines Studenten aus Angola, der nach seiner Ausbildung zurück nach Afrika muss und kaum Kontakt zu seiner Tochter hält. Das Mädchen erlebt alltäglichen Rassismus - nicht nur Bedrohung durch Neonazis, sondern auch regelmäßige Abwertung im Alltag.
Serpentinen, Schlangenlinien fährt der Vater mit seinem siebenjährigen Sohn. Sie sind unterwegs in die Vergangenheit, in den Herkunftsort des Vaters und in die Familiengeschichte: Der Vater erinnert sich an seinen eigenen Vater, der soff, herumbrüllte, Wutausbrüche hatte, Frau und Kind prügelte und sich schließlich erhängte.