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Der neue große Roman von Uwe Timm - "ein wuchtiges Nachkriegsepos" Der Spiegel
Deutschland Ende April 1945: Michael Hansen, 25, kehrt als amerikanischer Offizier in das Land seiner Geburt zurück und übernimmt einen Auftrag des Geheimdienstes. Er soll herausfinden, welche Rolle ein bedeutender Wissenschaftler im Nazireich gespielt hat.Während regional noch der Krieg tobt, bricht Hansen von Frankfurt nach Bayern auf und bezieht Quartier am Ammersee. In einem Münchner Antiquariat findet er einen frühen Weggefährten des Eugenikers Professor Ploetz, den Dissidenten Wagner. Von ihm lässt er sich die Geschichte einer Freundschaft erzählen, die Ende des 19. Jahrhunderts in Breslau begann und die beiden Studenten über Zürich bis nach Amerika führte - und mitten hinein in die Auseinandersetzung um die beste gesellschaftliche Ordnung: Hier ein Sozialismus nachMarx, dort das utopische Projekt der Gemeinde Ikarien, die vom französischen Revolutionär Étienne Cabet in Amerika gegründet wurde.Hansen kommt durch die Lebensbeichte Wagners dem faustischen Pakt auf die Spur, den der Rassenhygieniker Ploetz mit den Nazis einging, und dem ganz anderen Schicksal, das den Antiquar wegen seiner widerständigen Haltung ereilte. Seine Reise durch das materiell und moralisch zerstörte Land lässt Hansen Zeuge eines Aufbruchs werden, der die deutsche Geschichte prägen sollte. Zugleich wird sie zu einer éducation sentimentale - auch in der Liebe werden ihm einige Lektionen erteilt.Eine gleichermaßen erschreckende wie berührende Geschichte von der Suche nach Alternativen zum Bestehenden und nach einem anderen Leben.
Zufall oder nicht? Meine erste Rezension im ausgehenden Jahr betraf Vesper "Frohburg", der sich thematisch in großen Teilen mit der Nachkriegsgeschichte auseinander setzt. Ebendieses Thema ist auch das des Romans "Ikarien" von Uwe Timm und somit auch meiner letzten Rezension für 2017.
Lieutenant Michael Hansen, der 1932 seinem bereits in die USA ausgewanderten Vater folgte, kommt gegen Kriegsende 1945 in sein Geburtsland zurück. Er soll im Auftrag des US-Geheimdienstes herausfinden,...
Michael Hansen ist deutschstämmig, aber in den USA aufgewachsen. Das macht ihn zum idealen Kandidaten, um nach dem 2. Weltkrieg als Offizier in Deutschland tätig zu sein. Dort soll er in München nach Spuren des Eugenikers Alfred Ploetz suchen, der die theoretischen Grundlagen für die Euthanasie geschaffen hat. Hansen trifft auf den Dissidenten Alfred Wagner, der den Krieg im Keller eines Antiquariats überlebt hat und mit Ploetz lange Zeit befreundet war. Von ihm erfährt er die ganze...
Das Buch befindet sich in 12 Regalen.