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Poesie, die mit feinem Instrumentarium sich aufmacht, Vergangenem nachzuspüren und dabei auf unvermutet Gegenwärtiges trifft – seiner Melancholie, bisweilen seinem Schrecken. der neue tag durchs offene fenster steigt ein das frühstücksradio eines nachbarn, direkte schaltung an die orte des unglücks. der neue tag ist aufgeschreckt, kein auge wird er mehr zutun, nachhallende glockenschläge des fernen münsters. in den tontöpfen auf dem sims das stumme gebet der kapuzinerkresse, redegelübde brechen mit einem schweigen.
Der Bonner Autor Michael Hillen, Jahrgang 1953, hat nach einer Ausbildung in einem sonderpädagogischen Verlag als Korrektor, Lektor und Bibliothekar gewirkt. Sein literarisches Schaffen widmet er der Lyrik, und mit „Wo das Gestern geblieben ist“ hat er Ende 2021 sein bislang neuestes Werk vorgelegt.
Die Texte rücken scheinbar in ihrer Abfolge aus der Vergangenheit an die Gegenwart heran: der Gedichtband besteht aus drei in etwa gleich gewichteten Zyklen, „Geruch aus fernen Tagen“, „...
Das Buch befindet sich in einem Regal.