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Sommer 1990, ein Bauerndorf nahe der deutsch-deutschen Grenze, die gerade keine mehr ist. In ihrem literarischen Debüt schildert Daniela Krien eine Liebesgeschichte von archaischer Wucht, die Zeitgeschehen und Existentielles auf zwingende Weise miteinander verschränkt. Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer. Der Hof ist ein Dreiseithof. Schaut man geradeaus, sieht man eingezäunte Wiesen und den Bahndamm, und hinter den Schienen, in einiger Entfernung, doch klar erkennbar: den Henner-Hof.
Maria wird bald siebzehn, sie wohnt mit Johannes auf dem Hof seiner Eltern, in den "Spinnenzimmern" unterm Dach. Sie ist zart und verträumt, verkriecht sich lieber mit den "Brüdern Karamasow" als in die Schule zu gehen. Auf dem Nachbarhof lebt der vierzigjährige Henner, allein. Die Leute aus dem Dorf sind argwöhnisch: Eine Tragik, die mit seiner Vergangenheit zu tun hat, umgibt ihn; gleichzeitig ist er ein Mann, dessen charismatische Ausstrahlung Eifersucht erregt. Ein zufälliger Blick eines Tages, eine zufällige Berührung an einem andern lösen in Maria eine Sehnsucht aus, die fremd und übermächtig ist und sie daher wie von höherer Gewalt geleitet in Henners Haus und in seine Arme treibt...
Die sommerlichen Weizenfelder, die vom Heu und den Mückenstichen juckenden Beine, das Summen des Kühlschranks in der Küche... Eine allgegenwärtige Sinnlichkeit beherrscht diesen intensiven Text, der eine ländliche, ebenso schöne wie düstere Welt entstehen lässt und einen Sog entwickelt, der bis zum dramatischen Ende alles mit sich reißt.
Maria, fast 17, zieht zu ihrem Freund auf den Hof seiner Eltern. Sie interessiert sich für Bücher und vernachlässigt darüber die Schule und ihre Pflichten auf dem Hof immer mehr. Sie lernt den 40-jährigen Henner kennen, der alleine auf dem Nachbarhof lebt. Er ist sehr verschlossenund grob gegenüber anderen Menschen, seit seine Frau weg ist, ertränkt er seinen Kummer oft im Alkohol und seine einzigen Gefährten sind seine Hunde und seine Pferde. Maria fühlt sich immer stärker zu Henner...
~~Johannes wollte eigentlich die 17-jährige Maria nur seinen Eltern vorstellen, doch Maria bleibt auf dem Bauernhof der Großfamilie mit Großeltern, Eltern und den beiden Söhnen. Der Bauernhof befindet sich im Osten Deutschlands nahe an der ehemaligen Grenze, die Handlung beginnt knapp ein Jahr nach der Wende.
In einer sehr ruhigen Erzählweise wird die Familie und die Landschaft beschrieben. Eine leise dahinplätschernde Handlung. Sehr genau beschrieben, jedoch höhepunktlos.
„Es ist Sommer, heißer, herrlicher Sommer“ und es ist die Zeit der großen Veränderungen in Deutschland - das Wendejahr 1990 - doch in einem kleinen Dorf in Thüringen herrscht noch Stillstand vorm großen Umbruch. Nicht viel bewegt sich hier, nicht viel verändert sich. Maria, deren Kindheit durch die Abwesenheit ihres Vaters geprägt ist, verliert sich in Büchern und genießt es, mehr in der Sonne zu liegen als in die Schule zu gehen. Anfang Mai hatte Johannes, ihr Freund, sie seinen Eltern...
Das Buch befindet sich in 11 Regalen.