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Hannes ist fassungslos: Seine Eltern setzen ihn einfach so vor die Tür. Nach 35 Jahren unter einem Dach. Dabei hat er doch nie gestört. Im Gegenteil: Er zahlt pünktlich seinen Mietanteil, wäscht seine Unterhosen selbst und hat nur ein Mal eine Frau mit nach Hause gebracht. Zwischen seinen viertausend Büchern, dem trockenen Rotwein aus Apulien und einem Sofa voller Kindheitserinnerungen war seine Welt bisher übersichtlich und in Ordnung.
So unsanft aus dem Nest gestoßen versucht er, voller Selbstmitleid, die abgetragenen Mauern seines Lebens an anderer Stelle wieder aufzubauen. Doch schon am ersten Abend in seiner neuen Wohnung klingelt es an der Tür. Mit einem Begrüßungstropfen und einer Kiste Weinbrandbohnen in den Händen stellt sich sein Nachbar aus dem Erdgeschoss vor. Außerdem hat er ein völlig anderes Lebenskonzept im Gepäck.
Johannes Krätschells mitreißender Roman erzählt charmant und aberwitzig Episoden einer verspäteten Menschwerdung. Ein Plädoyer gegen die Angst vor Veränderung und eine Laudatio auf das Leben, wie es eben ist: trostlos, köstlich, tragisch, fabelhaft und vor allem unvorhersehbar.
Johannes Krätschell erzählt vom Erwachsenwerden: Hannes‘ Eltern setzen ihn nach gemeinsamen 35 Jahren auf die Straße. Zum Glück hat er einen Job und findet eine Wohnung für sich und seine 4000 Bücher, die nur ein paar Straßen weiter liegt.
Trotzdem ist der neue Kiez befremdlich. Als der Nachbar Hugo-Peter, „Hupe“ genannt, in sein Leben tritt, wird schnell alles besser: Hannes bekommt den Spitznamen „Herr Schlau-Schlau“, wird in der Eckkneipe integriert und erlebt von nun an alle...
Das Buch befindet sich in einem Regal.