10 Killer für 1 Opfer
Bewertet mit 3 Sternen
Klappentext:
Red Dorakeen hat sich einen mächtigen Feind gemacht. Kreuz und quer flieht er vor dessen Attentätern durch die Epochen der Menschheitsgeschichte – denn die »Straße nach Überallhin« ermöglicht es ihm, von der unvorstellbar fernen Vergangenheit bis in die weite Zukunft zu reisen.
Dieser vergessene Schatz der Science-Fiction lässt seine Leser:innen auf jeder Seite von Neuem staunen, rätseln und mitfiebern – Zelaznys besondere Erzählweise bietet ein absolut außergewöhnliches Leseerlebnis.
Rezension:
Verschiedene Charaktere sind auf einer Straße unterwegs. Allerdings führt diese weniger irgendwo hin, sondern vielmehr irgendwann hin. Und doch treffen alle Reisenden schließlich aufeinander.
Roger Zelazny Buch „Straße nach überallhin“ erschien bereits 1979, wurde jetzt aber neu aufgelegt. Darin macht es der Autor seinen Lesern nicht gerade leicht. Sowohl der Charakter dieser besonderen Straße als auch das Zusammenspiel zwischen den zahlreichen Protagonisten gibt zunächst viele Rätsel auf. Erst sehr langsam beginnt das abstrakte Puzzle, sich zusammenzusetzen. Wobei der Begriff „abstrakt“ durchaus auch auf die Story als Ganzes anwendbar ist. Nicht umsonst wird das Werk im ausführlichen Nachwort von Uwe Anton auch als experimentelle Literatur bezeichnet. Und um ehrlich zu sein: Einige Zusammenhänge hätte ich ohne dieses Nachwort nicht verstanden. Auch formell wirkt manches verwirrend. So beginnt die Handlung mit einem Kapitel namens „2“. Erst danach folgt Kapitel „1“. Welch Wunder aber, wenn man herausfindet, dass auch die folgenden Kapitel immer wechselweise „2“ und „1“ heißen! Es dauert schon etwas, bis man herausfindet, dass alle 1er Kapitel die durchgehende Haupthandlung erzählen, während die 2er Neben- und Randhandlungen in chronologisch ungeordneter Folge darbieten. Und welches Genre haben wir hier eigentlich vor uns? Science Fiction? Der Eindruck bietet sich bei einer Straße, die durch die Jahrtausende führt, natürlich an. Zum Ende hin kippt es allerdings doch eher in Richtung Fantasy.
Insgesamt muss ich allerdings sagen, dass mir dieses Buch doch etwas zu abstrakt ist, um mich wirklich überzeugen zu können. Aber das dürfte natürlich auch Geschmackssache sein.
Fazit:
Abstraktheit ist in dieser Story Prinzip. Aber wie viel ist zu viel?
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