Rezension

Unbequem, gefühlvoll, spannend. Und unglaublich bedeutsam.

Durch die hellste Nacht -

Durch die hellste Nacht
von Jessica Winter

Bewertet mit 4.5 Sternen

Jessica Winter ist für mich eine der besten Romance-Autorinnen aus dem deutschsprachigen Raum. Ihre Romane geben mir immer viel Stoff zum Nachdenken und sprühen geradezu vor Gefühl.

"Durch die hellste Nacht" ist an vielen Stellen unbequem, was natürlich am Thema des Buchs liegt. Gerade die Stellen, an denen Ruby ihre Kindheits- und Jugenderfahrungen schildert, sind wirklich harter Tobak. Doch die Tatsache, dass Jessica Winter diese unbequemen Themen in ihren Büchern behandelt, macht aus einfachen Liebesromanen etwas Bedeutsames. Sie fordert den Leser auf, hinzusehen und nicht die Augen zu verschließen vor diesen himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die jeden Tag das Leben so vieler Mädchen und junger Frauen zerstören.

Die Handlung fand ich spannend und unterhaltsam. Die Liebesgeschichte von Jake und Ruby ist eingebettet in einen Kriminalfall, der immer wieder für unerwartete Wendungen sorgt. Dennoch bleibt natürlich ausreichend Platz für die Liebe, die zwischen den Protagonisten auch sehr deutlich zu spüren ist. Besonders imponiert hat mir Rubys Stärke und ihre Fähigkeit, nach all ihren schrecklichen Erlebnissen zu lachen und das Beste aus sich und ihrem Leben zu machen. Doch auch Jake hatte von Anfang an einen Stein bei mir im Brett. Ich mochte seinen Humor und auch seine feinfühlige, empathische Art.

Ein halbes Sternchen Abzug gibts für die Auflösung des Kriminalfalls, die mir am Ende etwas zu glatt und schnell über die Bühne ging.

Mein Fazit: Ich kann dieses Buch nur empfehlen. Für mich war es eine Achterbahn der Gefühle, zwischen Lachen und Weinen war einfach alles vertreten. Gerne vergebe ich bedeutsame 4,5 von 5 Sternen.