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«Entschuldigung, aber haben Sie ein bisschen Geld für mich, ich bin obdachlos?» Die Begegnung mit Menschen, die im öffentlichen Raum leben, gehört heute zum städtischen Alltag. Aber die Toleranz ihnen gegenüber sinkt, und in vielen Städten wird das Leben auf der Strasse nicht mehr geduldet. Die Lage dieser Menschen ist jedoch selten selbst verschuldet, sie hat in den meisten Fällen strukturelle Gründe: Städtisches Wohnen wird immer teurer und günstiger kommunaler Wohnraum ist äusserst knapp. Sich zu verschulden ist Teil unseres Gesellschaftsmodells, steht aber oft am Beginn einer Abwärtsspirale, die mit der Räumung der Wohnung endet. Wer illegal in einem Land lebt, hat kaum eine Chance auf eine bezahlbare Wohnung.
Dieses kompakte und bestens verständliche Buch vermittelt alles, was wir wissen müssen, um zu verstehen, weshalb das Thema Obdachlosigkeit uns alle etwas angeht. Zusammen mit der Fotografin Nora Martin, dem Grafiker Noah Drilling und dem bekannten deutschen Illustrator Arne Bellstorf haben die Autorinnen und Autoren die Erkenntnisse ihrer jahrelangen Forschung übersetzt und visualisiert, so dass eine neuartige Sicht auf Obdachlosigkeit entsteht. In 17 Kapiteln behandeln sie ein zentrales gesellschaftliches Thema und zeigen auf, wie wir alle zu einem besseren Umgang mit obdachlosen Menschen beitragen können. Ein Glossar der für die Schweiz, Deutschland und Österreich wichtigsten Begriffe rundet das Buch ab.
Sie gehören zum Stadtbild wie dm und sind doch so unsichtbar, weil keiner hinschauen will: obdachlose Menschen.
Viele Städte werben mit einem Image der inklusiven Stadt, die allen Menschen zur Verfügung steht, doch nichts straft diese Selbstdarstellung so sehr Lügen wie Parkbänke mit Metallgittern, auf die man sich nicht legen kann. Die Städteplanung richtet sich zunehmend an bezahlkräftige Bevölkerungsgruppen und der öffentliche Raum wird stark von politischen sowie ökonomischen...
Das Buch befindet sich in einem Regal.