Rezension

Klasse umgesetzt

Vierzehn Tage
von Atwood

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wir erinnern uns vermutlich alle nur zu gut an das Frühjahr 2020 - die Unsicherheit, nicht zu wissen, was da auf uns zukommt und doch die Gewissheit, dass es etwas Großes und die Welt veränderndes ist. Die COVID-Pandemie. Auch New York wurde regelrecht überrannt von der Welle und schockiert in den lock down geschickt. Genau darum geht es in diesem Buch, an dem 36 Autor:innen beteiligt waren. Doch es ist keine Anthologie, wie ich sie kenne, in der mehrere Kurzgeschichten von verschiedenen Schreibenden enthalten sind. Nein, es ist eine große Zusammenhängende Story, in der mehrere kleinere Erzählungen enthalten sind. Manche davon waren mir etwas zu verworren oder verrückt, deswegen hat es „nur“ für 4,5 Sterne für mich gereicht, aber die Grundidee finde ich richtig klasse. Denn durch den Lockdown treffen sich die Bewohner eines NewYorker Hochhauses auf der Dachterrasse und erzählen sich gegenseitig Geschichten, so bilden sie eine Einheit innerhalb der vielen Einzelschicksalen und der zwangsweise angeordneten Isolation. Und die Wendung am Ende hatte ich nicht erwartet. Da ich das Hörbuch gehört habe, habe ich nicht erkennen können, wer bzw. wessen Schreibfeder  hinter der jeweiligen Teilerzählung steckt und nur manchmal konnte man einen etwas anderen Erzählstil ausmachen. Daher finde ich dieses Projekt richtig spannend und toll umgesetzt. Unbedingt lesen, denn inzwischen sind die teilweise schmerzhaften Erinnerungen an die Isolation der Pandemie etwas abgeklungen. Für mich war es das erste Buch, das die Zeit der Pandemie beleuchtet hat.