Rezension

2. Fall für Detective Chief Inspector Steve Cole

Im Sturm -

Im Sturm
von Volker Dützer

Bewertet mit 5 Sternen

Aus dem 1. Fall für Detective Chief Inspector Steve Cole „Die Flut“ ist bekannt, dass Cole unfreiwillig und unter falschem Namen auf der Kanalinsel Alderney die Leitung des Polizeipostens übernommen hat. Aufgrund seiner Tätigkeit als verdeckter Ermittler und einem damit in Zusammenhang stehenden Todesfall in Mafia-Kreisen musste Thomas McCallum, so sein richtiger Name, untertauchen, um seine Freundin Abby und deren Tochter nicht zu gefährden.

Cole gesteht es sich nicht gerne ein, aber er beginnt seinen Job auf der Insel zu lieben und fühlt sich wohl in seinem Team. Eigentlich ging er davon aus, dass er auf der Insel eine ruhige Kugel schieben kann, aber schon kurz nachdem sein erster Fall abgeschlossen ist, wartet die nächste Herausforderung auf ihn. Sein vom Dienst suspendierter Kollege Louie Harris ist verschwunden. Die Ermittlungen bringen zu Tage, dass niemand ihn wirklich vermisst oder gar ihm eine Träne nachweint, denn er war nicht sehr beliebt bei den Insulanern. Erste Ermittlungen und der Fund seines Bootes legen den Schluss nahe, dass er – entgegen aller Warnungen zum Trotz – bei aufziehendem Sturm eine „Probefahrt“ machen wollte, denn sein Boot kam gerade aus der Reparatur. Von der Person Louie Harris gibt es jedoch kein Lebenszeichen, auch wird keine Leiche gefunden.

Detective Chief Inspektor Steve Cole und sein Team stoßen bei ihren Befragungen auf eine Mauer des Schweigens. Unermüdliche Ermittlungsarbeit und ein gut zusammenarbeitendes Team decken die dunkelsten Seiten der in diesen Fall verstrickten Menschen auf und Puzzleteil nach Puzzleteil schließen sich die Lücken, die dann zur Auflösung führen, was mit Louie Harris passiert ist.

Bei „Im Sturm“ handelt es sich um den zweiten von drei Teilen der „Ein Fall für Steve Cole“-Reihe“ des Autors Volker Dützer. Der Auftakt „Die Flut“ hatte mich schon so begeistert, dass ich den 2. Fall der Reihe auf jeden Fall lesen musste.

Auch im 2. Teil der Reihe bekommt man als LeserIn einen handwerklich soliden Krimi vorgelegt. Anders als üblich, erfährt der/die LeserIn hier schon ganz zu Beginn, wer der Täter in dem Fall ist und kann anhand der Ermittlungsarbeit verfolgen, wie sich die Schlinge immer mehr um den Hals des Täters zuzieht. Aber der Autor handelt nicht nach dem Grundsatz „what you see is what you get“ (was Du siehst ist, was Du bekommst), denn man bekommt als LeserIn eben nicht, was man von Anfang an sieht oder zu sehen glaubt.

In seinem Privatleben tut sich ebenfalls einiges. Cole lebt ja unter falscher Identität auf Alderney und auch in dieser Mafia-Geschichte gibt es konstanten Fortgang, leider muss Cole auch in diesem Fall um das Leben seiner Freundin bangen. Um die Hintergrunde zu verstehen, warum Cole unter falscher Identität auf der Insel lebt, sollte man tatsächlich bei Band 1 der Reihe beginnen, weil es ansonsten verwirrend ist, was in diesem Handlungsstrang passiert.

Der Schreibstil von Volker Dützer lässt sich gewohnt flüssig lesen und durch die von-hinten-nach-vorne Ermittlungsarbeit ist schon gleich von Anfang an die Spannung so angelegt, dass man natürlich gerne wissen möchte, wie der Täter denn am Ende überführt wird. Dass Volker Dützer den/die LeserIn damit in die Irre führt, fand ich sehr gelungen.

Steve Cole ist ein sehr sympathischer Ermittler und ich erwarte mit Spannung den finalen Band der Reihe.