Rezension

Die blaue Magie

Greenwild – Die Suche nach der geheimen Meeresstadt -

Greenwild – Die Suche nach der geheimen Meeresstadt
von Pari Thomson

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Daisys Mutter lebt! Aber noch immer halten die ruchlosen Sen­sen­leute sie und wei­tere Bo­ta­nist*innen im Ama­zo­nas-Dschungel ge­fangen. Um sie zu be­freien, gibt es für Daisy nur eine Chance: Sie muss ins sa­gen­um­wo­bene Riffen­fels. Nur wenn sie die ge­heime Meeres­stadt fin­det und Green­wilds grüne und blaue Magie mit­ein­ander ver­eint, kann sie die Zer­stö­rung der Natur viel­leicht noch auf­hal­ten. Aber Riffen­fels ist bloß eine Le­gende. Nie­mand weiß, wo es liegt, und – gibt es Riffen­fels über­haupt? Mutig machen sich Daisy und ihre Freunde auf eine Reise ins Un­ge­wisse. Ohne dass sie es ahnen, schleicht sich ein blin­der Passa­gier an Bord. Er hasst jede Form der Magie – und ist zu allem be­reit, um Daisy auf­zu­hal­ten …

 

Rezension:

Die Rettungsexpedition an den Amazonas steht unmittelbar bevor, doch dann er­fah­ren Daisy und ihre Freunde, dass nur Er­wach­sene teil­neh­men dür­fen. Na­tür­lich be­schlie­ßen sie, sich heim­lich an Bord zu schlei­chen. Eine über­ra­schende Nach­richt teilt ihnen aller­dings mit, dass sie un­be­dingt Hilfe or­ga­ni­sie­ren müs­sen. Der Ort, wo diese Hilfe zu fin­den ist, gilt je­doch als Mys­terium, das viel­leicht gar nicht exis­tiert.

Dass Pari Thomson den 2. Band ihrer Weltenreise-Urban-Fantay-Tri­logie „Green­wild“ direkt an die Hand­lung des 1. Ban­des („Die Jagd nach dem Wun­der­licht“) an­schlie­ßen lässt, stellt sicher keine große Über­ra­schung dar. Dass es so­wohl für die Pro­ta­go­nis­tin, die 11-jäh­rige Daisy, wie auch für den Leser neue Über­ra­schungen geben wird, na­tür­lich auch nicht. Nach­dem in Band 1 die grüne Magie der Pflan­zen das Herz der dar­ge­stell­ten Welt dar­stellte, tref­fen die Ak­teure dies­mal im le­gen­dären Riffen­fels – ich frage mich übri­gens, wie das im Ori­gi­nal heißt, in Band 1 wur­den die fik­ti­ven Orts­namen schließ­lich nicht über­setzt – auf die blaue Magie des Was­sers. Mit dem etwa gleich­alt­ri­gen Max kommt ein neuer Co-Pro­ta­go­nist hinzu, der dies­mal eine wich­tige Rolle ein­nimmt. Ins­ge­samt er­scheint mir die Ge­schichte sogar noch ‚run­der‘ als die des 1. Ban­des. Am Ende deu­tet dann alles da­rauf hin, dass sich der ab­schlie­ßende 3. Band dann wirk­lich auf die Ama­zo­nas-Mis­sion kon­zen­trie­ren könnte.

Die Autorin stellt in diesem Band wechselweise Daisy und Max in den Fokus der aus Er­zäh­ler­sicht be­rich­te­ten Ge­scheh­nisse. Auch dies­mal wird die Ge­schichte wie­der durch Illus­tra­ti­onen Elisa Paga­nellis ge­schmückt. Was sich aller­dings deut­lich ver­schlech­tert hat, ist die Qua­li­tät der deut­schen Über­set­zung. Fie­len beim Vor­gänger-Band ge­le­gent­lich Gen­ter-For­mu­lie­rungen auf, neh­men diese dies­mal in­fla­tio­när über­hand. Stän­dig ner­ven Auf­zäh­lungen wie „Bo­ta­nis­tin­nen und Bo­ta­nis­ten“, „Ma­tro­sin­nen und Ma­tro­sen“, „Fi­scherin­nen und Fi­scher“, … Auch jungen Le­sern dürfte auch ohne die­sen Un­sinn schnell klar sein, dass es da über­all beide Ge­schlech­ter gibt. (Da in der Story eine Schau­spiel-Truppe eine Rolle spielt, würde mich sehr interes­sie­ren, wie das da im eng­li­schen Ori­gi­nal ge­hand­habt wurde, da der Beruf des Schau­spie­lers je einer der weni­gen ist, bei dem es Im Eng­li­schen ge­schlechts­spe­zi­fi­sche Be­zeich­nungen gibt.) Mit einer ver­nünf­ti­gen deut­schen Sprache hätte dieser 2. Band ein­deu­tig 5 Sterne ver­dient.

 

Fazit:

Dieser Band kann inhaltlich noch besser als sein Vorgänger überzeugen. Dafür nimmt die Qua­li­tät der Über­set­zung lei­der ab.

 

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