Rezension

Amüsanter Krimi

Mord im Rotstiftmilieu -

Mord im Rotstiftmilieu
von Sarah Kempfle

Bewertet mit 5 Sternen

„...Die ganze Woche war von nichts anderem als dem dramatischen Gasunfall die Rede gewesen. Isas Eltern waren am Samstagsabend unangekündigt bei ihr aufgekreuzt, um die schreckliche Nachricht höchstpersönlich zu überbringen...“

 

Der Tote war Lehrer in Reutlingen. Nun soll eine Lehrer von der Grimminger Gemeinschaftsschule nach dorthin abgeordnet werden. Isa hat keinerlei Interesse, sich dafür zur Verfügung zu stellen. Das ändert sich aber schlagartig, als sie erfährt, dass es kein Unfall sondern Mord war.

Die Autorin hat einen spannenden und humorvollen Krimi geschrieben. Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, langten die kurz eingestreuten Informationen, um auf dem aktuellen Stand zu sein.

Anfangs ist Isa für mich eine liebenswerte Chaotin, die kein Fettnäpfchen auslässt und ihre eigene Art hat, das Lehrerdasein zu interpretieren. Im Laufe der Handlung allerdings verliert sie nach und nach meine Sympathie. Sie will den Mörder finden – und das um jeden Preis. Dabei überschreitet sie Grenzen.

Ihre Zusammenarbeit oder, genauer gesagt, ihre Gespräche mit Kommissar Bähr sind ein amüsanter Schlagabtausch. Er warnt sie.

 

„...Ich kann Ihnen nur eindringlich raten sich rauszuhalten. Noch einmal übersteht meine Karriere ihre Einmischung nicht...“

 

Isas Mutter sieht in Bähr schon den zukünftigen Schwiegersohn. So ganz falsch liegt sie damit meiner Meinung nach nicht.

Der Lokalkolorit der Geschichte wird noch unterstrichen durch den trockenen Humor ihres Vaters, den er in Mundart äußert.

Der Tote wird von jedem über den grünen Klee gelobt. Doch mit ihren Fragen in der Schule bekommt Isa schnell mit, dass dies nicht alle so sehen. Trotzdem geht es nicht vorwärts.

 

„...Irgendwie lief gerade nichts, wie es sollte. Sie hatte keine Erfolge vorzuweisen, was die Ermittlungen anging...“

 

Ich finde, die Autorin bringt die Verhältnisse an den Schulen sehr gut rüber. Hier dominiert Humor und Realismus. Isa hat aber definitiv den falschen Beruf. Außerdem sollte sie manchmal erst denken und dann handeln.

Natürlich gibt es nach und nach ein Reihe an Verdächtigen. Doch die Lösung des Falles bringt nicht nur im Bezug auf das Motiv eine handfeste Überraschung.

Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich habe mich dabei köstlich amüsiert. Das Ende dann zeigt die ernste Seite der Geschichte und die Schattenseiten des Lebens.