Rezension

Im Krieg gibt es keine Helden

Frühling 1940 -

Frühling 1940
von Raffael Scheck

Bewertet mit 5 Sternen

Es war die sogenannte „Saarabstimmung“ im Jahr 1935, welche die Teilnehmer des 1. Weltkriegs voller Hoffnung in die Zukunft schauen ließ. Sie waren der Ansicht, und das durchaus berechtigt, dass es keine Grund geben könnte, jemals wieder Krieg zu führen. Die Streitfragen zwischen Frankreich und Deutschland schienen geklärt. Wie falsch sie damit lagen zeigte sich leider schon bald. Am 01. September 1939 begann mit dem Überfall auf Polen der 2. Weltkrieg. Wieder waren es die einfachen Soldaten, die ihr Leben für Volk und Vaterland lassen mussten.

 

Wenn ich mir vor Augen führe, dass der 2. Weltkrieg im Jahr 1945 beendet wurde, fühle ich nur noch Dankbarkeit. Nein, es ist keineswegs selbstverständlich, dass wir in Deutschland seit 80 Jahren im Frieden leben dürfen. „Frühling 1940“ bestätigt mich noch einmal eindringlich in meiner Meinung. Der Historiker Raffael Scheck gibt Zeitzeugen eine Stimme. Im Frühling 1940 blickten sie zurück auf das Kampfgeschehen. Soldaten erinnerten sich an ihre verwundeten oder gefallen Kameraden und die Zivilbevölkerung fürchtete sich vor den Plünderungen der Deutschen.

 

Es war 20 Jahre ein „glücklicher Traum“, dass das Leben ohne Blutvergießen weiter geht. Dem war nicht so und Herr Scheck recherchierte und fand teil unveröffentlichte Tagebücher, Briefe und Berichte. Diese waren Grundlage für dieses zuweilen erschütternde Buch, das sich mühelos lesen lässt. Für mich ein Highlight im Jahr 2024 und eine ausdrückliche Leseempfehlung gebe ich ebenfalls.