Rezension

Geschichte wird deutlich dargestellt

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern -

Die Frühstücksfrauen - Ein Geheimnis in Pommern
von Eva Seifert

Geschichte wird

Viel haben wir von unseren Eltern und Großeltern bzw. in der Schule über den II. Weltkrieg und seine Folgen erfahren. Doch eigentlich waren es geschichtliche Fakten, mit deren Auswirkungen auf die Menschen, auch weil es für uns schon so lange her ist, wir uns nicht beschäftigt haben. Dieses Buch jedoch lässt uns genau das erkennen und zeigt, dass die Auswirkungen heute noch zu spüren sind.

Marlene, von ihrem Mann getrennt und eigentlich ihren Lebensweg noch nicht richtig gefunden, kümmert sich um ihre Mutter, die ihr nie eine richtige Liebe entgegenbrachte. Jetzt geht es dieser schlecht und Marlene muss sich verstärkt um sie kümmern. Auf einmal erzählt ihre Mutter Editha von ihrer Kindheit in Pommern und bittet sie, aus dem Haus ihrer Kindheit eine Schachtel zu holen. Doch Pommern, früher deutsches Gebiet, ist heute polnisches Gebiet. Trotzdem macht sich Marlene auf und versucht alles, um ihrer Mutter diesen Wunsch zu erfüllen. Dabei erfährt sie viel mehr von ihrer Familiengeschichte als in den gesamten vergangenen Jahren.

Deutlich, eindrucksvoll, geschichtlich untermalt und emotional wird die Geschichte der Familie, die wahrscheinlich für viele steht, erzählt. Die Gedanken der Menschen, die diese Zeit erlebt haben, werden nachvollziehbar dargestellt und der Leser kann sich vorstellen, was die Menschen durchgemacht haben. Dieses hat ihre Haltung zum Leben geprägt und dieses wird auch in einem der letzten Gespräche zwischen Mutter und Tochter im Buch deutlich.

Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen, die gut miteinander verknüpft sind.

Das Titelbild und der Titel des Buches passen für mich nicht zum tiefgründigen Inhalt.