Rezension

Die Geschichten der Spinne

Tristan gegen die Götter, Band 1: Mythenweber (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre) -

Tristan gegen die Götter, Band 1: Mythenweber (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre)
von Kwame Mbalia

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Wer es mit den Göttern aufnehmen will, braucht einen guten rechten Haken

Normal war mein Leben noch nie, aber seit ich mit einer Puppe um das Tagebuch meines besten Freunds gekämpft habe, ist „normal“ für mich ein Fremd­wort. Okay, dass bei dem Kampf aus Versehen ein Riss zwischen den Welten ent­standen ist, war viel­leicht ein kleines bisschen meine Schuld. Aber dass ich jetzt von Eisen­monstern ver­folgt und für das bevor­stehende Ende der Welt ver­antwort­lich gemacht werde … das ist echt nicht cool. Aber hey, wenn sich jemand da durch­boxen kann, dann ich!

 

Rezension:

Eigentlich soll Tristan Boxer werden. So will es die Familientradition, denn sein Vater und sein Groß­vater waren in diesem Sport erfolg­reich. Doch gleich sein 1. Kampf wird zum Desaster. Als Strafe muss er seine Ferien bei den Groß­eltern auf einer Farm fern des heimi­schen Chicago ver­bringen. Dabei will er doch eigent­lich nur um seinen besten Freund trauern, der kürz­lich bei einem Unfall starb.

Niemand geringeres als Rick Riordan, der durch seine Jugend-Urban-Fantasy-Reihe um „Percy Jackson“ und seine Ver­flech­tungen mit der alt­griechi­schen Götter­welt bekannt ge­worden ist, ist Heraus­geber der „… gegen die Götter“- Bücher, in denen andere Auto­ren ihre auch jugend­lichen Helden gegen die Götter anderer Kultur­kreise an­treten lassen. Aus diesem Buch-Uni­versum habe ich bisher (nur) mit J. C. Cer­vantes’ Zane aus „Zane gegen die Götter – 1 – Sturm­läufer“ Be­kannt­schaft ge­macht, wo es um die Götter­welt der Maya geht. Jetzt schickt Kwame Mbalia Tristan ins Rennen. Hand­lungs­raum sind hier die Götter und Mythen West­afrikas, die von den von dort stam­menden Sklaven und deren Nach­kommen weiter­ent­wickelt wurden. Dass in diesem Umfeld, das nach der An­kunft in Nor­damerika ja zwangs-christiani­siert wurde, über­haupt eine eigen­ständige Mythen- und Götter­welt existiert, war mir bisher un­be­kannt. Das führt aller­dings auch dazu, dass mir bei einigen der vor­kom­menden Charaktere nicht klar ist, ob es sich dabei um Götter oder ‚nur‘ um mythische Helden handelt. Aber gerade dieses völlig fremde Pantheon macht die Sache natür­lich interes­sant. Ein An­hang mir einem kleinen „Who is who“ häte aber defini­tiv nicht ge­schadet.

Etwas schwach fällt dagegen die Charakterzeichnung des Protagonis­ten aus. Hier schafft es der Autor leider nicht, mich mit diesem bei seinem Aben­teuer wirk­lich mit­fiebern zu lassen. Dabei ist sein mensch­liches Umfeld nicht un­interes­sant. Schon Tristans Opa, der von ihm ver­langt, ihn und die Oma mit „Sir“ be­ziehungs­weise „Ma’am“ an­zu­reden, ist eigent­lich un­sympat­hischer als alle Götter zu­sammen – die über­wiegend eigent­lich gar nicht wirklich als Gegner des Protagonis­ten er­scheinen.

Der Autor überlässt es seinem jungen Protagonisten, als Ich-Erzähler zu agieren.

 

Fazit:

Nach Percys Abenteuern mit der griechischen Götterwelt und Zanes mit der der Maya be­kommt es Tristan mit der west­afrika­nischen zu tun.

 

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