Rezension

Tragischer Familienroman

Das Haus der Wiederkehr -

Das Haus der Wiederkehr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Lottie während des Krieges von London nach Merham evakuiert wurde, findet sie in der Tochter der Familie Holden, Celia, eine Schwester im gleichen Alter. Am Strand von Merham steht eine Villa, die von Künstlern gemietet wurde. Die beiden jungen Frauen zieht es magisch dorthin und sie freunden sich mit den Künstlern an. Doch Celia verlässt Merham und geht an eine Schule nach London und als sie zurückkehrt, wird sie von einem Mann begleitet, bei dem Lottie sofort spürt, dass es die große Liebe ist.
Es vergehen 50 Jahre, bis Daisy beauftragt wird, die alte Villa zu restaurieren und in ein Hotel umzubauen. Dabei lernt sie die alte Mrs. Bernhard kennen, die sie um Hilfe bittet, um rekonstruieren zu können, wie das Haus einst aussah, doch diese weigert sich.
Ich liebe die Bücher von Jojo Moyes, denn die Autorin hat einen unheimlich schönen Schreibstil, der meistens dafür garantiert, tief in die fremden Welten abtauchen zu können. Das Haus der Wiederkehr erschien bereits im Jahr 2003, bzw. wurde da geschrieben und nun neu veröffentlicht.
Das Haus der Wiederkehr wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen befinden wir uns mit den Ziehschwestern Lottie und Celia in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg, zum anderen mit Daisy in der Gegenwart. Das machte den Einstieg noch etwas verwirrend, aber dank des tollen Stils der Autorin blieb ich hier am Ball.
Die Atmosphäre des kleinen, englischen Küstenortes wurde wunderbar eingefangen und versetzt den Leser regelrecht in Raum und Zeit.
Es tauchen hier eine Menge Personen auf, sowohl im ersten als auch im zweiten Teil des Buches. Ab einem gewissen Punkt bekommt die Handlung dann aber deutlich mehr Tempo und die Geschichte konnte mich dann doch noch in ihren Bann ziehen.
Die Geschichte dreht sich um die Liebe, die hier ganz schön kompliziert wird. Dabei werden nicht nur die Leben der drei jungen Menschen, sondern auch die der Familie beeinflusst. Wie das alles miteinander zusammenhängt wird erst nach und nach aufgeklärt.
Celia und Lottie könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Lottie die Stille der Beiden ist, die sich durchaus bewusst ist, an welcher Stelle sie bei der Familie Holden steht, ist Celia temperamentvoll und wenig zu bremsen.
Ansonsten gibt es hier einige interessante Nebenfiguren, die Moyes lebendig werden lässt. Mir haben die Charaktere gut gefallen und sie erhalten eine authentische Darstellung.
Mein Fazit: eine tragische Liebesgeschichte, die mit für Jojo Moyes typischen, emotionalen und atmosphärischen Schreibstil die Dramatik der Handlung spürbar werden lässt. Auch wenn es zu Beginn kleinere Längen und Verwirrungen gab, hat mir die Geschichte letzten Endes wieder sehr gut gefallen. Tolle Geschichte für alle Moyes Fans und solche, die es noch werden wollen.