Rezension

Ein queerer Gesellschaftsroman

Ein Regenbogen für den Schah -

Ein Regenbogen für den Schah
von Elyseo da Silva

          Von diesem Buch hatte ich zuerst die Leseprobe gelesen und mochte den Schreibstil sofort sehr. Dann spielt es auch noch in Köln - und ich wohne in der Nähe und kenne mich in Köln etwas aus. Und gute, queere Geschichten mag ich sowieso, also habe ich das Lesen mit viel Freude begonnen.

Und ich wurde nicht enttäuscht! Der Schreibstil bleibt konstant gut. Ich konnte es gut und flüssig lesen, die beiden Protagonisten Luk und Galiano sind schön und detailliert ausgearbeitet, dem Autor gelingt es sehr gut, sowohl deren Gedanken und Gefühle als auch die politische Situation (das Buch spielt 1967) authentisch und spannend darzustellen.

Ich bin Jahrgang 1978 und weiß über die 60er Jahre relativ wenig, so dass ich zwischendurch googeln musste, um nähere Informationen zu bekommen oder aus meinem Gedächtnis hervorzukramen. Das wäre aber zum Lesen und zum Verständnis nicht nötig gewesen, sondern war mein "Privatvergnügen".

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden jungen Männern in einer Zeit, in der Homosexualität zwar nicht mehr verboten aber längst noch nicht gesellschaftsfähig war, hat mir gut gefallen. Sie wächst langsam und es wird gut deutlich, mit welchen Schwierigkeiten die beiden zu kämpfen hatten.

Es gibt nur eine Sache, die mir an diesem Buch nicht gefallen hat: Dass es ein erster Band ist und ich nun auf die Fortsetzung warten muss!