Rezension

Die Sehnsucht nach Freiheit

Wie ein Vogel. Kindheitserlebnisse aus der DDR: poetisch erzählt, wunderschön illustriert. -

Wie ein Vogel. Kindheitserlebnisse aus der DDR: poetisch erzählt, wunderschön illustriert.
von Gerda Raidt

Das Buch “Wie ein Vogel” erzählt, wie der Untertitel bereits verrät, von einer Kindheit in der DDR. Aufgemacht ist es wie ein Fotoalbum, auf dem Cover befindet sich ein “Foto”, das mit Klebeband festgemacht ist. Und auch im Buch wird die Familie auf diese Weise vorgestellt. Es geht weniger um geschichtliche Fakten als vielmehr den kleinen Kosmos eines Mädchens, das in der DDR aufwächst.

Für Kinder ist es ja spannend zu erfahren, wie Kinder in der DDR gelebt haben, wenn Oma und Opa davon erzählen. Ob sie die Unterschiede zu heute schon begreifen, ist eher weniger zu vermuten. Die Idee, das Thema “Vögel” (das mir bei einer Assoziation mit dem Wort “Freiheit” tatsächlich mit als erstes einfällt), metaphorisch in diesem Zusammenhang umzusetzen, finde ich sehr gelungen. Dass ein Vogel in einem kleinen Käfig zu wenig Platz hat, um sich zu entfalten, verstehen ja schon die Kleinsten. Und davon ausgehend kann man dann selber ins Erzählen kommen, erklären, oder auch mit weiteren Fragen an die ältere Generation herantreten. “War das wirklich so?”
Zum Vorlesen eignet sich das Buch meines Erachtens nach wunderbar. Es hat sich flüssig gelesen und wir haben es an zwei Abenden genossen. Ein Kinderbuch, dass zur nachträglichen Kommunikation mit Zeitzeugen einlädt. Wir vergeben gemeinsam fünf Sterne.