Rezension

Standardkost

Mord bei Kerzenschein -

Mord bei Kerzenschein
von Faith Martin

Insgesamt ist „Mord bei Kerzenlicht“ ein solider Krimi, der sich gut für zwischendurch eignet, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Ein spannender Krimi mit düsterer Atmosphäre und voller Geheimnisse? Klingt gut, oder? Doch kann „Mord bei Kerzenschein“ dieses Versprechen auch halten? Schauen wir es uns an:

Darum geht’s:

Arbie Swift, selbst ernannter Geisterjäger, wird zum Anwesen seiner Nachbarin gerufen. Angeblich treiben sich Geister in dem Gemäuer umher. Plötzlich geschieht das Ungeheuerliche: Die Hausherrin wird tot aufgefunden. Doch wer hat sie ermordet, wenn doch die Türen und Fenster von innen verschlossen waren? Waren es Geister oder geht es doch ganz irdisch zu?

So hat es mir gefallen:

Der Beginn der Geschichte nimmt sich Zeit. Sehr viel Zeit. Es dauert gefühlt eine Ewigkeit, bis sie langsam Fahrt aufnimmt. Das sorgt dafür, dass die Spannung, die man sich von einem guten Krimi erwartet, nicht sofort aufkommt. Zudem überfrachtet die Autorin den Roman geradezu mit Figuren, sodass ich mich manchmal fragte: Wer ist jetzt eigentlich wer? Das sorgt außerdem dafür, dass mir nicht eine dieser Figuren ans Herz gewachsen ist. Es sind zu viele, und sie sind einfach zu uninteressant. Und das, obwohl das Potenzial für interessante Charakterentwicklungen und zwischenmenschliche Beziehungen durchaus da war.

Die Handlung an sich ist solide, bleibt aber ohne große Überraschungen. Der zentrale Mordfall und das verschlossene Zimmer sind klassische Elemente eines Krimis, die allerdings leider nicht so originell umgesetzt wurden, wie man es sich erhoffen würde. Die Auflösung des Falls ist zufriedenstellend, aber auch hier hat mir das gewisse Extra gefehlt, mit dem sich das Buch von anderen Genrevertretern hätte absetzen können.

Insgesamt ist „Mord bei Kerzenlicht“ ein solider Krimi, der sich gut für zwischendurch eignet, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Geschichte plätschert so vor sich hin, ohne Raffinesse oder Tiefgründigkeit. Wer eine kurzweilige Geschichte ohne große Überraschungen sucht, wird hier fündig. Für alle, die einen fesselnden Krimi mit viel Spannung und Charaktertiefe suchen, bleibt das Buch allerdings hinter den Erwartungen zurück.

6/10