Vom Ende der Kindheit und der Kraft von Geschichten
Bewertet mit 4.5 Sternen
Für die Familie Fröhlich wurde es im Laufe der Solupp-Abenteuer immer komplizierter, einen gemeinsamen Aufenthalt auf ihrer Herzens-Insel zu organisieren. In diesem Jahr kann Mutter Paula keinen Urlaub nehmen, Vater Tom wird nach seiner schweren Krankheit eine Kur absolvieren und Mari eine Fußball-Reise unternehmen. Ein Gegenbesuch von Joon in der Stadt beim gleichaltrigen Kurt war daran gescheitert, dass Joon wie ein Meerwesen vom Wasser mit aller Kraft zurückgerufen wird und sich nicht von seiner Insel lösen kann. Alle sorgen sich nun umeinander, verständlich nachdem im zweiten Band Depressionen ein Thema waren. Als Joon aus unerfüllter Sehnsucht nach Kurt die Betreuung des Leuchtfeuers vernachlässigt, platzt dem alten Piraten Will der Kragen. Wütend schleudert er den Kindern das Wort „Skyllfugo“ entgegen. Indem Will endlich erzählt, wie Joon auf die Insel gelangte, treibt er den Jungen förmlich in eine neue Geschichte. Als der Hund Feinur verschwindet, sehen die Kinder sich mehreren Herausforderungen zugleich gegenüber: Feinur zu suchen, das Rätsel um Skyllfugo zu lösen und die Beziehung zwischen Kurt und Joon zu klären. Eine spannende Heldenreise entfaltet sich, während der ich mich fragte, ob Joon tatsächlich Meermann oder Zeitreisender sein könnte.
Schon zu Beginn des Serienabschlusses wirkten die Fröhlich-Geschwister gereift. Mari geht eigene Wege, Bela wirkt längst nicht mehr wie ein “kleiner“ Bruder, während Joon und Kurt am Anfang einer dauerhaften Partnerschaft zu stehen scheinen. Mit dem Heranwachsen der beiden Jungen dringt in die runde, bildhafte Solupp-Sprache (blauriesig, nebelhornlaut) voll der Jugend-Slang, den ich für die ernsthaft um ihre Beziehung ringenden Jungen jedoch unpassend fand.
Die Solupp-Serie mit ihrem Kompass mit 5 Himmelsrichtungen erzählt vom Geschichtenerzählen, vom Ende der Kindheit und schafft liebenswerte Figuren, die Stürmen und Gezeiten trotzen.