Rezension

Traurig und hoffnungsvoll zugleich

Die Tiere der Nacht -

Die Tiere der Nacht
von Sarah Ann Juckes

Bewertet mit 5 Sternen

„Die Tiere der Nacht“ nimmt uns mit auf eine emotionale Reise durch Noras Leben. Von der Außenwelt abgekapselt leben ihre Mutter und sie einen grauen, einsamen Alltag, bis Nora anfängt, verschiedene Geistertiere zu sehen. Diese Tiere helfen ihr nicht nur dabei, selbstbewusster zu werden und Freunde zu finden, sondern auch einzusehen, dass es in Ordnung ist, Hilfe anzunehmen, selbst oder gerade wenn man glaubt, es klappt auch allein.

 

Nora ist ein tapferes junges Mädchen. Mit einer Mutter, die zu traurig ist, um ihren Aufgaben als Mutter nachzukommen, ist sie meistens auf sich allein gestellt und meistert das erstaunlich gut. Dennoch sitzt einem beim Lesen ein dicker Kloß im Hals, denn eigentlich sollte sich Noras Mama um sie kümmern und nicht umgekehrt. Man merkt schnell, dass eine Mischung aus Scham und Stolz Nora davon abhält, sich jemandem anzuvertrauen und möchte sie einfach nur in den Arm nehmen. Ihr sagen, dass alles wieder gut werden kann, wenn sie über ihren Schatten springt.

 

Die Geistertiere, die Nora langsam aber sicher auf den richtigen Weg führen, fand ich ein tolles Bild. Eins nach dem anderen lehrt Nora einen anderen Aspekt des Lebens, der lange vernachlässigt wurde, unter anderem dass mit Freunden alles um ein Vielfaches einfacher ist. Man kann sich aneinander anlehnen, sich mit Problemen helfen oder einfach nur zuhören.

 

Das Buch ist zielgruppengerecht geschrieben, leicht zu verfolgen und es entsteht ein klasse Kopfkino während des Lesens. Ich bin nicht einmal abgeschweift oder habe das Interesse verloren, dafür war die Geschichte zu spannend und kurzweilig.

 

Mein Fazit:
Einerseits traurig und bedrückend, andererseits aber auch hoffnungsvoll und Mut machend. Die Message ist klar wie ein frisch geputztes Fenster: Zusammen ist man immer stärker. Hilfe annehmen ist keine Schande, im Gegenteil, es zeugt von wahrer Größe.

Ein lesenswertes Buch, was Kindern die Macht der Freundschaft und der Fantasie näher bringt.