Rezension

Besatzung

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null -

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
von Theresia Graw

Bewertet mit 4 Sternen

Theresia Graw hat sich Bad Oeynhausen als Setting für ihr neues Buch ausgesucht. Sie beschreibt darin, was bei und nach Kriegsende dort geschehen ist. Im Mittelpunkt stehen Anne, Tochter eines gut gehenden Hotels und Rosalie, die ihre Familie verloren hat und sich alleine durchschlagen muss. Die beiden waren mal Freundinnen, aber als Anne Rosalie entlässt, zerbricht die Freundschaft und erst bei Kriegsende treffen die beiden wieder aufeinander. Die Geschichte der beiden Protagonistinnen wird im Wechsel erzählt, wobei zunächst Rosalie mehr im Mittelpunkt steht. Im weiteren Verlauf verknüpfen sich die beiden Schicksale immer mehr miteinander. Die Autorin hat es sehr gut hingekriegt, die damaligen Zustände mit Zwangsenteignung, Hunger, Kälte und Tod darzustellen, obwohl der Krieg schon längst aus war. Sie beschreibt auch sehr gut das Vorgehen und Verhalten der Besatzer. Man kann der Geschichte sehr gut folgen. Sie ist lebendig und unterhaltsam geschrieben. Mich hat das Buch sehr gefesselt gehabt und ich fand es sehr interessant, anhand einer einzelnen Stadt zu erleben, wie das Leben nach dem Krieg ausgesehen hat.