Rezension

Ein überaus witziges Verwirrspiel

Ohne mich, Jeeves! - Pelham G. Wodehouse

Ohne mich, Jeeves!
von Pelham G. Wodehouse

Bewertet mit 5 Sternen

Es beginnt ziemlich harmlos. Berties Onkel Percy bittet Berties einfallsreichen Butler Jeeves  ihm bei einem heiklen Geschäftstreffen zu helfen. Bertie reist also mit Jeeves in das ominöse Kaff Steeple Bumpleigh und mit jedem Schritt, den der überzeugte Junggeselle tut gerät er immer tiefer in den Schlamassel – von abgefackelten Häusern, selbererklärten Verlobten, eifersüchtigen geexten Verlobten und einem wutschnaubenden Onkel verfolgt, wird selbst der so erfindungsreiche Jeeves an seine Grenzen gebracht.

P.G. Wodehouse ist einer meiner Lieblingsautoren. Überbordend vor Situationskomik, brillanten Missverständnis und vermeidbaren Missgeschicken, die man geradezu hypnotisiert verfolgt, mit dem Gedanken „Er wird doch nicht… Er kann doch nicht… - Oh doch. Er wird und er kann.“. Ma hat geradezu Mitleid mit dem etwas arroganten, immer beherrschten Bertie, der – fast – ohne eigenes Verschulden in immer größere Bedrängnis gerät, aus der er sich aufgrund seiner guten Erziehung nicht einmal selbst befreien kann.

Und wenn man schon glaubt, dass das Buch gegen Ende nachlässt, dreht der Autor noch mal richtig auf.

Brillant, anspruchsvoll – nicht nur durch die überbordenden Zitate – und immer wieder urkomisch ohne die Contenance zu verlieren – die Jeeves-Bücher haben in all den Jahrzehnten nichts von ihrer Qualität eingebüßt. Beste Unterhaltung und zu Unrecht aus der Buchwelt an den Rand gedrängt. P.G. Woedouse ist jederzeit eine Neuentdeckung wert.