Rezension

Plötzlich Flüchtling

Berlin antwortet nicht -

Berlin antwortet nicht
von Brüseke Franz J.

Bewertet mit 5 Sternen

Noch haben wir in Deutschland das Glück, dass wir Menschen, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten, Gastrecht gewähren dürfen. Was aber, wenn sich das Blatt wendete und auch wir plötzlich darauf hoffen müssten, in einem fremden Land Zuflucht zu finden? Ich habe nicht unbedingt Angst, aber doch manchmal die Sorge, dass ein Moment unbedachten Handelns der Auslöser für ein ähnliches Szenario sein könnte, wie es in „Berlin antwortet nicht“ beschrieben wird.

Selten hat mich ein Buch so sehr mit meinen eigenen Gedanken und Sorgen in Verbindung gebracht wie dieses, das mich sogar bis in meine Träume hinein mitgenommen hat. Obwohl man es vermuten könnte,  waren es allerdings keine Albträume.

In der Geschichte wird nicht ein Krieg oder eine atomare Katastrophe thematisiert, sondern es ist die ganz persönliche Geschichte des Ich-Erzählers in einer solchen Situation. In der abenteuerlichen Geschichte einer Flucht begegnet der Erzähler immer wieder auch anderen Menschen. Einige werden zu seinem Wegbegleiter. Das ist gut, denn gemeinsam geht vieles leichter.  Ihr Weg führt bis nach Brasilien und erzählt davon, wie der Erzähler und seine Begleiter dort aufgenommen werden.

Auch wenn ich es mir wirklich nicht vorstellen mag, klingt es doch sehr realistisch, dass sich das Leben „von jetzt auf gleich“ total verändern kann.

Wieder mal ein großartiges Buch des Autors Franz J. Brüseke, das ich sehr gern weiterempfehle.