Rezension

Spannende Geschichte mit aktuellen Themen

Der Spiegel des Drachen - Weltenwandel -

Der Spiegel des Drachen - Weltenwandel
von April Wynter

Meinung:

Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar!

Erster Satz: Das Wasser strömte so unaufhaltsam von seinem Umhang wie die Pisse eines Pferdes, das während eines harten Ritts eingehalten hatte.

Das Cover finde ich sehr ansprechend, man sieht sofort, dass der Drache eine zentrale Rolle spielt und auch der Spiegel vom Titel findet seinen Platz auf dem Cover.

Der Schreibstil der Autorin ist gut zu lesen. Geschrieben ist das Buch in der dritten Person und jedes Kapitel ist aus Sicht von einem anderen Charakter geschrieben. So bekommt man sehr viel von der Geschichte mit und lernt alle Personen auch besser kennen. Gut gefallen haben mir die Beschreibungen.

Zu Beginn lernt man Taran, Langara, Rylo und Aylia kennen. Sie werden von der Königin Estrella auf eine Mission geschickt, denn ihre Welt steht am Abgrund, die Magie ist fast aufgebraucht und es herrschen Naturkatastrophen. Die vier sollen eine Portal finden, durch das die Menschen in eine andere Welt flüchten können.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Man lernt erstmal alle Charaktere kennen und kann sich ein Bild von ihnen machen. Sie sind alle sehr unterschiedlich, aber ich hatte schnell einen Liebling. Dann wird noch kurz die Welt erklärt und was eigentlich gerade passiert, bevor es auch schon losgeht.

Taran mochte ich sehr gerne, er lebt in einer Hütte und kümmert sich um wilde Tiere. Er verarztet sie, wenn sie Hilfe brauchen und beschäftigt sich sonst auch viel mit ihnen. Er hat ein wirklich gutes Herz, was sich im Laufe des Buches immer wieder zeigt.

Rylo ist der Leibwächter der Königin und komplett in sie verschossen. Er nimmt keine negativen Meinungen über sie an und verteidigt sie sofort. Dadurch ist er aber blind für das Offensichtliche und stellt Estrella auf einen Podest. Irgendwie tat er mir leid, aber ihm ist wirklich nicht zu helfen. Gegen Ende hat sich das ein bisschen gebessert, aber nicht viel.

Langara war mein Liebling in dem Buch. Sie ist eine Prostituierte, die es geschafft hat gut zu leben und sich allein hochgearbeitet hat. Ihre Einstellung zum Leben fand ich interessant, sie ist schlau und hat immer wieder bewiesen, dass sie mehr ist als es zu sein scheint. Ihre Kapitel habe ich am liebsten gelesen.

Aylia ist eine Assassinin und etwas magiebegabt. Allerdings war sie mir persönlich etwas zu arrogant und verschlossen, ich konnte keine wirkliche Bindung aufbauen. Zwar gab es immer wieder Momente, in denen sie wirklich normal und nett gewirkt hat, aber den Großteil des Buches gibt sie die harte Frau, die alles alleine schaffen kann.

Das Buch verpackt unsere aktuellen Klimaprobleme in einer wirklich guten Geschichte. Es spricht den Klimawandel an und die Folgen davon, zeigt aber auch, dass es noch einen Ausweg gibt. Die Verbindung von Fantasy und realen Problemen fand ich wirklich gut und interessant.

Unsere vier Protagonisten begeben sich auf die Reise, auf die die Königin sie geschickt hat. Da gibt es natürlich Hindernisse und jeder von ihnen hat eine wichtige Rolle zu spielen. Es wird gezeigt, dass es ganz egal ist woher man kommt und was man tut, denn jeder ist wichtig und kann zum großen Ganzen beitragen. Ihren Weg empfand ich als spannend und es passiert immer was, ohne dass es zu viel wird. Es ist auch nicht immer alles actionreich, manche Hindernisse sind einfach Beziehungen geschuldet und dann gibt es eine Aussprache. Zu keinem Zeitpunkt empfand ich das Buch als langweilig oder als zu viel. Für mich war es genau richtig.

Mit der Zeit kommen auch immer mehr Geheimnisse ans Licht und es wird klar, dass ihre Mission vielleicht ganz anders ausgeht, als zuerst gedacht. Es hat mich nicht überrascht, dass es noch andere Gründe für die Mission gab, denn irgendwie habe ich damit gerechnet. Sobald die Charaktere diese Information ebenfalls haben, wird das Buch ziemlich actionreich. Und auch der Drache bekommt endlich seinen Auftritt. Ich fand ihn ziemlich cool gemacht und er wurde auch super in die Geschichte eingebaut.

Das letzte Drittel strotzt nur so vor Action. Hier geht alles Schlag auf Schlag, aber so, dass man als Leser immer noch sehr gut mitkommt. Das Buch ging insgesamt auch ganz anders auch, als ich angenommen hatte, aber es war erfrischend, dass hier ein anderer Weg gewählt wurde. Beim letzten Kapitel musste ich mir dann auch ein paar Tränchen verdrücken.

Fazit:

Das Buch hat mich richtig begeistert. Es war nie langweilig und zeigt auf, was der Klimawandel eigentlich anrichten kann, jedoch so verpackt, dass daraus eine spannende Fantasy-Geschichte wird. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert und besonders Langara hat es mir angetan. Ich mochte sie von allen am liebsten. Das Ende war actionreich und anders als gedacht, aber ich kann das Buch nur empfehlen. Von mir gibt es fünf Sterne.