Rezension

Einblicke in das Leben DER Tatortreinigerin

Die Tatortreinigerin - Antje Schendel, Shirley Michaela Seul

Die Tatortreinigerin
von Antje Schendel Shirley Michaela Seul

Bewertet mit 5 Sternen

Auch wenn TV-Shows wie CSI & Co allseits beliebt sind, so ist die Realität im Umgang mit dem Tod eher ein Tabu-Thema. Doch irgendwer muss sich doch auch hierzulande um die “Hinterlassenschaften” von Suiziden, Morden oder Unfällen am Tatort kümmern, dachte sich Antje Schendel und beschäftigte sich sehr lange gedanklich damit, bevor sie die erste Tatortreinigung Deutschlands gründete.

Zum Inhalt

Im Buch geht es keineswegs um detaillierte blutige Beschreibungen der unvorstellbarsten Tatorte von Frau Schendel’s Laufbahn. Auch werden keine Betriebsgeheimnisse verraten, wie man z. B. Blutflecke entfernt. Wer das erwartet, sollte lieber weiter CSI & Co. anschauen: Antje Schendel beschreibt meiner Meinung nach eher autobiographisch, wie sie zu diesem außergewöhnlichen Beruf kam – der für sie eine Berufung ist. Denn sie arbeitet nicht nur als bloße Tatortreinigerin nach dem Motto “Hauptsache clean” – sie versteht sich auch auf den respektvollen und gefühlvollen Umgang mit den Hinterbliebenen.

Mein Fazit

Eine lesenswerte Autobiographie über eine starke Frau, die sich aber nicht zu fein ist, Schwäche zu zeigen. Danke für die Einblicke in das Leben DER Tatortreinigerin: Mich hat es sehr berührt, wie offen die Autorin über Ihre eigenen Schicksalsschläge berichtet. Dass sie dem Modeldasein den Rücken kehrte und letztendlich an ihrer Idee der Tatortreinigung festhielt – obwohl es ein Sprung ins Ungewisse war – macht Mut.

Meine Bewertung – 5 von 5 Sternen