Rezension

Bullen und Schweine

Bullen und Schweine - Josef Kelnberger

Bullen und Schweine
von Josef Kelnberger

Bewertet mit 2 Sternen

Nach diesem Roman bin ich in vielen Belangen verwirrt und unbefriedigt vom Autor zurückgelassen worden. Insgesamt ging es mir das gesamte Buch hindurch so, dass ich mir die Frage gestellt habe, was der Autor von einem wohl wollen könnte und in manchen Szenen, die vollkommen aus jedem Zusammenhang gerissen wirkten, wuchs diese Frage ins Unermessliche.
Aber ich will mal am Anfang des ganzen beginnen, denn schon auf den ersten Seiten werden sehr viele Charaktere eingeführt, was bedingt durch manches stilistische Mittel, das einem wohl den Charakter und die Persönlichkeit des Protagonisten Konrad Wolf näher bringen soll, einfach nur verwirrend ist. Dazu kam, dass mir der Charakter Konrad Wolf nicht wirklich sympathisch wurde, ich ihn eher als vollkommenen Sonderling empfand und mir sowohl seine Gedanken, als auch viele seiner Handlungen extrem komisch, bis sogar mehr als unsinnig, vorkamen.

Des Weiteren war es so, dass das Buch mir an manchen Stellen einfach zu seltsam abgehoben war, so dass ich vieles weniger als z.B. lustig oder amüsant abgedreht, eher einfach nur schlecht oder affig fand. Zumal mir an einigen Stellen eindeutig der rote Faden in der Geschichte fehlte, denn vieles wirkte sehr sprunghaft und ungeplant. Wobei mir auch einfach der Kriminalfall zu wenig wirklich durchdachte Beachtung fand.

Außerdem habe ich jetzt irgendwie den Eindruck, dass das Buch dem Leser hauptsächlich vermitteln sollte, dass diese Gegend in Bayern, in welcher der Roman spielt, zwar landschaftlich sehr schön ist, aber die Niederbayern selbst äußerst komisch, eigenartig und wenig sympathisch wären, denn das wird im Roman nur allzu häufig erwähnt. Und ehrlich gesagt, ging mir das relativ schnell auf die Nerven, denn die meisten Charaktere neben Wolf wirkten nicht halb so verrückt, wie von ihm dargestellt.

Insgesamt war der Roman mehr als eindeutig nicht meins, da mein Humor und meine Vorlieben bei Romanen zu weit weg von dieser Geschichte und denen des Autoren zu liegen scheinen. Viele Sprünge und Gedankengänge fand ich einfach nur grausam, unsinnig und auch unverständlich und die Szene mit der Kuh, auf die ich hier nicht noch näher eingehen will, hätte man nicht halb so detailliert beschreiben müssen, wie es gemacht wurde. Ich bin trotzdem aber noch überzeugt, dass der Roman seine Freunde finden kann, wenn man dem Humor und der Art des Autor im allgemeinen einfach näher ist, als ich es bin.