Rezension

Tolle Liebesgeschichte mit Fantasy-Einflüssen

Bis ins Herz der Ewigkeit - Alana Falk

Bis ins Herz der Ewigkeit
von Alana Falk

Bewertet mit 5 Sternen

Als Sarah bei einer Kleideranprobe den Sohn der Schneiderin kennen lernt, trägt sie bereits ein dunkles Geheimnis mit sich: sie hat nicht mehr lange zu leben!  Seinen Vorschlag, ihr bei der Verbesserung einer Armschiene für ihren Onkel zu helfen, nimmt sie zögerlich an. Sie kann jede Hilfe brauchen, denn ihre Zeit für die Fertigstellung ist ja nur begrenzt. Mit jedem ihrer Treffen kommen die beiden sich ein wenig näher und auch wenn Sarah ein schlechtes Gewissen plagt – immerhin kann ihre Freundschaft nicht von Dauer sein und sie möchte nicht, dass Jan leidet – schafft sie es nicht, sich von ihm fernzuhalten. Im Gegenteil: mit ihm beginnt sie sogar nach und nach immer mehr aus ihrem streng abgeriegelten Leben auszubrechen. Und je näher DER Tag rückt, desto verzweifelter wird sie, denn mit ihrer Liebe zu Jan hat sie nun etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt…

Mit „Bis ins Herz der Ewigkeit“ hat Alana Falk einen wunderbaren Fantasy-Roman vor einem historischen Hintergrund geschaffen. Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist herrlich locker und flüssig und lässt sich toll lesen. Dabei schafft sie eine tolle Atmosphäre, in die man sich prima hineinversetzen kann.

Ihre Charaktere hat Alana Falk sehr liebevoll ausgearbeitet. Besonders Sarah und Jan sind mir von Beginn an ans Herz gewachsen. Sarah ist ein tolles, starkes, jedoch zugleich auch braves Mädchen, das sich trotz ihres jungen Alters mit ihrem nahen Tod abgefunden hat. Mit ihren Gefühlen für Jan wächst auch ihr Widerwille zu sterben und sie beginnt, sich gegen die Anweisungen ihres Vaters zu stellen – wenn auch hauptsächlich hinter dessen Rücken. Dabei bekommt sie jedoch auch Hilfe von unerwarteter Seite.

Jan ist ein sehr sympathischer, ehrgeiziger  Junge. Er fühlt sich direkt zu Sarah hingezogen und macht eigentlich nie wirklich einen Hehl daraus – auch wenn sich das zu dieser Zeit eigentlich nicht schickt. Die ganze Zeit über hält er an seinen Gefühlen für das junge Mädchen fest und kämpft verbissen für eine gemeinsame Zukunft mit ihr.

Ein weiterer Charakter, den ich sofort gemocht habe, ist Sarahs Onkel Johann. Ich kann selbst sehr gut nachvollziehen, warum sie sich so mit ihm verbunden fühlt und ihre Zeit gern mit ihm verbringt. Er versteht sie auf eine Weise, wie ihre Eltern es einfach nicht vermögen, vermutlich auch, weil er in einer nicht unähnlichen Situation steckt und doch nur stark eingeschränkt leben kann.

Das Cover ist sehr passend zum Buch gestaltet. Es zeigt ein nachdenkliches Mädchen, dass sehr gut Sarah darstellen kann, vor der historischen Kulisse der Hamburger Speicherstadt.

„Bis ins Herz der Ewigkeit“ ist eine einfühlsame, historische Liebesgeschichte mit deutlichen Fantasy-Einflüssen. Sie gehört zu den wenigen Geschichten, die es geschafft haben, mich zwischendurch zu Tränen zu rühren. Es war mein erstes, aber mit Sicherheit nicht mein letztes Buch von Alana Falk.