Rezension

Stillst du noch oder liest du schon?

Stillst du noch oder lebst du schon - Katrin Tempel

Stillst du noch oder lebst du schon
von Katrin Tempel

Bewertet mit 4 Sternen

Alex ist endlich so weit. Sie stillt nicht mehr. Nun kann das Leben wieder anfangen. Raus aus den Schmuddel-Klamotten, eine Münchener Wohnung suchen und dabei den Mann und das Kind nicht vergessen. Das ist gar nicht so einfach, wenn der man in der Pfalz bleiben will, die Arbeit in München anstrengend ist und der Weg dahin die Hölle.

Ich habe dieses Buch zuerst gelesen, ohne vorher 'Stillen und chillen' zur Hand zu nehmen. Geht auch, sogar sehr gut. Nur zweimal habe ich etwas gestutzt, als die Hauptfigur Alex auf Geschichten hinweist, die ich nicht kennen kann.

Alex ist eine sympathische Frau, kein Muttertier, die sich in ihr altes Leben zurückkämpfen möchte. Die Frage ist nur: Warum eigentlich? Sind Kinder nicht der Gipfel der Glückseligkeit? Anscheinend nicht oder Alex ist kein besonders gutes Muttertier.
Sie versucht es trotzdem. Freundet sich mehr schlecht als recht mit anderen 'Müttern' an, geht zu Bastelabenden und auf den Spielplatz. Aber sie ist halt auch ein Arbeitstier und so begleitet man sie auf dem schmalen Grad zwischen: 'Ich will' und 'ich kann'.

Zum Teil gerät sie dabei in lustige Wortwechsel, die ich als 'nicht-Mutter' manchmal nicht nachvollziehen kann, bastelt betrunken Schafe und ärgert sich über ihren Mann.
Es ist keine Geschichte, über die man lange nachdenken muss. Einfach lesen, lachen bzw. Stirnrunzeln und dann ist das Buch auch schon wieder zuende, denn mit kurzen, knackigen Kapiteln, ist es das richtige Buch für Zwischendurch.