Rezension

Nicht überzeugend...

Mädchenfänger - Jilliane Hoffman

Mädchenfänger
von Jilliane Hoffman

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eigene Inhaltswiedergabe

Elaine Emerson verschwindet spurlos. Ihre Mutter macht sich zunächst keine Sorgen; glaubt, Lainey sei weggelaufen. Doch der FBI-Agent Bobby Dees, Spezialist für entlaufene Kinder, wird auf den Fall angesetzt und erkennt schnell, dass Lainey entführt worden ist. Jedoch fehlt ihm jede Spur.
Zeitgleich muss Bobby sich mit einem gefürchteten und skrupellosen Serienmörder, dem Picasso-Mörder, auseinandersetzen, der entlaufene Mädchen entführt und misshandelt. Dabei wird er immer wieder schmerzlich an seine Tochter Katy erinnert, die ebenfalls spurlos verschwunden ist.
 

Das Cover

Die Schrift ist in goldfarbenen Lettern gehalten, umgeben von Farbelementen wie auf einem Gemälde. Das Cover ist zwar schlicht, aber da es in diesem Thriller um den Picasso-Mörder geht, umso aussagekräftiger.
 

Die Story

In diesem Buch geht es um ein, leider, aktuelles Thema - Kindesentführung und -misshandlung. Geschürt wird diese Angst noch zusätzlich durch die Konfrontation mit dem Medium Internet. Unsere Kinder sind heutzutage schutzlos dem World Wide Web ausgeliefert, offenbaren in allen möglichen Netzwerken ihre gesamte Identität. Für einen Serienkiller wie in diesem Buch eine nie versiegende Quelle an Möglichkeiten. 
 

Die Charaktere

Der Hauptprotagonist ist Bobby Dees, FBI-Agent und Ermittler im Bereich von Vermisstenfällen Jugendlicher. Als Leser wird man häufig mit Bobbys Leben und seinen Gefühlen konfrontiert. Man erfährt, dass Bobbys Tochter Katy vor langer Zeit spurlos verschwunden und scheinbar mit ihrem damaligen Freund durchgebrannt ist. Man spürt, wie sehr Bobby die aktuellen Fälle um den Serienkiller mitnehmen, gerade weil er sich immer noch nicht sicher sein kann, dass Katy wirklich nur davongelaufen ist. Seine Ehe leidet ebenfalls extrem darunter und zu allem Überfluss muss sich Bobby wegen den aktuellen Mordfällen um den Picasso-Killer auch noch vor der Presse rechtfertigen, warum das FBI so wenige Vermisstenfälle lösen kann.
Neben Bobby gibt es noch gefühlte 100 weitere Charaktere, die ich irgendwann nicht mehr auseinander halten konnte. Neben etlichen FBI-Agenten, kamen noch Polizisten und sonstige Ermittler hinzu und das Chaos in meinem Kopf war komplett. Glücklicherweise waren die Namen der Charaktere nicht wichtig, um die Geschichte zu verstehen. Weniger wären trotzdem nett gewesen.
 

Der Schreibstil

Der Stil von Frau Hoffman ist schnörkellos und gut verständlich.
 

Das Ende

Auf den letzten 80 Seiten nimmt die Spannung rasant zu. Ein Ereignis führt zum nächsten und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Wendung und die Auflösung des Mörders war für mich überraschend. Man konnte als Leser nicht wirklich selbst darauf kommen, sondern hat erst mit der Auflösung wichtige Hinweise bekommen - schade. Bestimmte Sachverhalte wurden vom FBI rekonstruiert und haben im Endeffekt schlüssig zum Mörder geführt. EIN Vorfall allerdings war nicht schlüssig und passte nicht zum Mörder. Hat Frau Hoffman das übersehen oder die Entwicklung dem Zufall überlassen?
Enttäuscht haben mich außerdem auch die allerletzten Sätze der Story. Ich weiß nicht, was sich Frau Hoffman mit diesem Ende erhofft hat, aber es wirkte einfach dahingeklatscht und hat mich enttäuscht. Als dachte sie sich: So, das muss jetzt noch sein und dann bin ich fertig. Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, dass ich das Ende schlecht fand - es war durchaus schön und herzergreifend. Es wirkte auf mich einfach nur nicht echt.
 

Fazit

Ein Buch mit einem präsenten Thema, einem verletzlichen FBI-Agenten, aber einem leider für mich unrealistischen Ende.