Rezension

Witzige Agentenkomödie

Tetaphrate - Peter Biber

Tetaphrate
von Peter Biber

Bewertet mit 4 Sternen

Der Münchner Geheimagent Alfons Dirnberger soll den Diebstahl einer mit einem Fluch belegten Vase aus der Zeit der Pharaonen im Ägyptischen Museum aufklären. Er begibt sich auf gefährliches Terrain und begegnet skurrilen Figuren wie u.a. dem Weihnachtsmann als Präsident der Vereinigung der Unsterblichen, einem in der Computerspielwelt gefangenen Jugendlichen, einem wahnsinnigen Wissenschaftler, zwei auferstandenen Mumien und natürlich der titelgebenden Tetaphrate.

 

Wer wissen will, wer sich hinter letzterer verbirgt, sollte unbedingt selbst zu dem ganz in gelb (Cover und Seitenränder) erscheinenden Buch greifen, das von der Aufmachung her ein wirklicher Hingucker ist. Sämtlichen auf Buchvorder- und –rückseite abgebildeten Personen und Sachen – Pharao, Weißwurst, Mumie mit bayrischem Hut, dunkelhäutiger Schönheit, Kaktus, toter Hamster, Bauschaum – wird man in der Geschichte begegnen. Sie selbst ist eine Mischung aus verschiedenen Genres – Krimi, Fantasy, Comedy, Satire – und auf jeden Fall lustig zu lesen. Dafür sorgen nicht zuletzt kreative Wortschöpfungen, Abkürzungen und Bonmots. Wer in München zu Hause ist, wird Vieles wiedererkennen wie den Viktualienmarkt oder das Oktoberfest. Zahlreiche Handlungsstränge werden im Laufe der Geschichte zu einem schlüssigen Ganzen zusammengeführt. Hier setzt allerdings auch mein einziger Kritikpunkt ein. Es ist nicht immer leicht, den Überblick zu wahren. Ich habe mich mehrfach genötigt gefühlt, längere Passagen wiederholt zu lesen, um das Verständnis zu behalten. Ab etwa dem Mittelteil erscheint mir alles doch zu langatmig.

 

Eine interessante Information nebenbei: Das Buch ist ein Erstlingswerk des Autoren und für den Samiel Award 2014 nominiert, der Autoren auszeichnet, die anspruchsvoll geschilderte Antagonisten geschaffen haben. Hier ist es der Bösewicht Edward C. Bellingham.

 

Für Liebhaber skurriler Geschichten zu empfehlen.