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Die zwei in diesem Buch versammelten Romanfragmente: DER ZAUBERLEHRLING und DER DOPPELGÄNGER sowie BRIEFE AN MICH SELBER thematisieren in unterschiedlicher Form Kästners eigene Situation als verbotener Schriftsteller im Dritten Reich: Ein "lebender Leichnam", wie er selbst sagte. So einer ist auch Karl, der Erzähler in DIE DOPPELGÄNGER, dessen Selbstmordversuch sich in ein Attentat auf eine Topfpflanze verwandelt und der hinterher "nicht tot (ist) und nicht am Leben". Ähnlich ergeht es dem Kunstgelehrten und Zauberlehrling Professor Mintzlaff, der in einer Art moderner Umsetzung des Fauststoffes erst der Vatergottheit Zeus und dann sich selbst begegnet. Beide verbindet das Gefühl existenzieller Einsamkeit, das auch Kästner beherrschte und das sich in seinen BRIEFEN AN MICH SELBER ganz unverschlüsselt manifestiert. Der große Roman über die Nazi-Zeit, den Kästner nie geschrieben hat - in diesen Fragmenten und Briefen finden sich Thema und Stimmung dieser Jahre.
Ich lese Kästner wirklich überaus gern, von den Kinderbüchern über die Lyrikbände bis zu den Romanen. Und jedes Mal wieder erfreue ich mich an dem so eigenen Stil des Autors.
Bei diesem Band von Fragmenten war Stil auch das Einzige, worüber ich mich freuen konnte. Es liegt in der Natur der Sache: es fehlen Teile. Schlimmer noch, es fehlt das Ende. Was soll man mit so einem Büchlein anfangen? Sich freuen, weil man bis auf den kleinsten Zipfel nun alles von Kästner gelesen hat? Trauern...
Das Buch befindet sich in 4 Regalen.