Rezension

Wunderbare Ergänzung

Jack Dodgers London Guide - Terry Pratchett

Jack Dodgers London Guide
von Terry Pratchett

„Jack Dodgers London Guide“ nimmt Bezug auf den 2013 in der deutschen Übersetzung erschienenen Roman „Dunkle Halunken“ des hierzulande durch seine Scheibenwelt-Romane bekannten britischen Autors Terry Pratchett. Jack, ein Straßenjunge im viktorianischen London und Hauptfigur dieses Romans, erlebt haarstäubende Abenteuer in den dunklen Gassen der Metropole und begegnet dabei hilflosen Schönheiten und mörderischen Barbieren.
 
Natürlich kann man „Dunkle Halunken“ auch ohne Kenntnis von „Jack Dodgers London Guide“ lesen, aber mit diesem als Ergänzung und Vertiefung macht das Buch wesentlich mehr Spaß. Gerade dann, wenn man mit den Besonderheiten des 19. Jahrhunderts in Queen Victorias London nicht vertraut ist, liefert dieser Guide einerseits wertvolle Informationen, andererseits bieten gerade diese aber auch jede Menge Grund zum Schmunzeln.
 
Die Notizen und Beobachtungen des fiktiven Protagonisten Jack Dodger, einem Jungen, der verblüffende Ähnlichkeit mit den Figuren hat, die wir aus den großartigen Romanen von Charles Dickens kennen, setzen sich mit den verschiedensten Themen der damaligen Zeit auseinander. Ob das nun die Unterwäsche der Königin oder der Wert der im Umlauf befindlichen Münzen ist, Dodger weiß Bescheid.
 
Der Guide behandelt unglaublich viele Themen: Kurzbiografien von historisch verbürgten Personen, Londoner Wahrzeichen und Institutionen, Redensarten, Magazine – all dies und noch viel mehr wird hier unter die Lupe genommen.
 
Da das Buch aus den Händen eines Gassenjungen stammen soll, ist die Aufmachung
des Buches absolut stimmig: die einzelnen Seiten vermitteln den Eindruck, als ob sie angeschmutzt wären und zahlreiche Illustrationen im Stil dieser Epoche verzieren die Seiten.
 
Als Einzelwerk betrachtet verschafft „Jack Dodgers London Guide“ den Lesern – und hier würde ich nicht zwischen Erwachsenen und Jugendlichen differenzieren – einen ersten, aber doch umfassenden Überblick über die viktorianische Ära. Wenn man es aber in Verbindung mit dem dazugehörigen Roman „Dunkle Halunken“ liest, ist es eine wunderbare Ergänzung, die wesentlich zum besseren Verständnis des Inhalts beiträgt.