Rezension

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Wunderbares Spin Off mit der wunderbaren (bösen) Tanith Low

Tanith Low - Die ruchlosen Sieben - Derek Landy

Tanith Low - Die ruchlosen Sieben
von Derek Landy

Bewertet mit 5 Sternen

Wer Skulduggery Pleasant nicht bis einschließlich Band 7 gelesen hat, sollte die Rezension wegen Spoilergefahr nicht lesen :)

Nachdem Tanith sich in Band 5 (Rebellion der Restanten) einen Restanten eingefangen hatte, verschwand sie von der Bildfläche. Nur hin und wieder wurde sie mal erwähnt. Wo sie zuletzt gesehen wurde, was sie so gemacht hat. Denn alle würden ihr helfen wollen wieder sie selbst zu werden. Doch daran denkt Tanith selbst gar nicht. Sie hat eine Mission und sucht sich dafür eine Gruppe von Gaunern, Ganoven, Mördern und Verbrechern zusammen. Tanith möchte mit ihrem Team die Göttermörder zu finden. 4 Waffen die eins gemeinsam haben: Sie könnten Darquise vernichten.

Erster Eindruck:
Es ist schön mal wieder einen Landy zu lesen. Zuletzt habe ich Band 1 – 7 nur als Hörbuch gehört. Was Dank Rainer Strecker auch viel Spaß macht, aber eben trotzdem nicht dasselbe ist. Es ist auch schön mal wieder was von Tanith zu lesen. Denn ihr Verschwinden hat mich sehr getroffen und ich habe mir sehr gewünscht, dass sie wieder in die normale Story integriert wird. Tanith hat auch als Bösewicht einen wunderbaren Humor und ist von der ersten Seite an die wohl sympathischste Mörderin die man sich so vorstellen kann.

Zitat:

“Falls der arme Billy-Ray tot war, musste sie sich nach einem Ersatz umsehen. Das würde nicht einfach werden. Er war ein voll funktionsfähiger Soziopath und somit für alle möglichen Späße zu gebrauchen.” (S. 6)

“Danach aß sie sämtliche Bewohner ihres Dorfes auf, womit die Chance, sich vernünftig mit jemandem unterhalten zu können, deutlich geringer wurde.” (S. 50)

“”Was kümmert es dich denn? Du hast kein Gewissen mehr. Ich könnte alle hier niedermetzeln, und du wärst nur sauer, weil ich dir keinen übrig gelassen habe.”” (S. 71)

“”Großmeister Ode, Sie suchen nach einem Mann, der nackt durchs Sanktuarium rennt. Wie ist es möglich, dass er noch keinem aufgefallen ist?”” (S. 222)

Fazit:
Als ich das Buch zum Geburtstag bekam habe ich mich sehr gefreut und sofort noch mal alle bisherigen Skulduggery Bücher gehört. Fälschlicherweise habe ich angenommen, dass das Spin Off nach Band 5 eingeordnet wird und erst im Klappentext gelesen dass dem nicht so ist. Zum Glück.
Hinter Band 7 reiht es sich nahtlos in die bisherigen Geschehnisse ein. Die Einbettung ist perfekt und die kleineren Verweise und Gespräche über Skulduggery und Walküre erinnern auch immer wieder daran in welcher Welt man sich befindet.
Viele aus ihrem zusammengestellten Team sind altbekannte Gestalten, die Walküre und Skulduggery in der Vergangenheit bereits mehrfach bekämpft haben und es macht Spaß sie auch mal etwas näher zu begleiten und quasi auf ihrer , also der anderen, Seite zu stehen. Doch auch das “gegnerische Team”, welches den Plan von Tanith vereiteln will ist sehr interessant und besteht zum Teil aus bekannten Personen, die bisher allerdings eher untergeordnete Rollen gespielt haben. Es wird deutlich, dass die Situation zwischen England und Irland immer angespannter wird. Es gibt Verweise die am Ende von Band 7 anknüpfen und bereits einen Ausblick auf Band 8 geben.

Die Story selbst ist spannend, der Schreibstil gewohnt witzig und ironisch. Es wird überraschend viel gestorben und es sterben auch Charaktere bei denen es mich durchaus überrascht. Die abschließende Bekanntschaft lässt darauf hoffen, dass wir Tanith nicht das letzte Mal gesehen haben.

Wirklich schön fand ich, dass es immer wieder Rückblicke gab. In die Kindheit und Jugend eines jungen Mädchens, die zur Mörderin ausgebildet wird und sich dann entscheidet für die Guten zu kämpfen.

Ich bin wirklich restlos begeistert und freue mich jetzt darauf “Skulduggery Pleasant – Die Rückkehr der toten Männer” zu lesen.