Rezension

A history of loneliness......

History of Loneliness - John Boyne

A History of Loneliness
von John Boyne

Bewertet mit 5 Sternen

Dies ist das neueste Werk des Bestseller-Autors John Boyne.
Ich habe schon einige Bücher von ihm lesen und lieben dürfen und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an eben dieses Werk.
Es ist ein Buch, für das man sich Zeit nehmen muss und welches (so habe zumindest ich es empfunden) tief bewegt. Nach Beenden der Geschichte brauchte ich eine kurze Verschnaufpause und ich hoffe, dass meine Worte diesem Buch nun gerecht werden..

"A history of loneliness" ist die Geschichte des irischen Priesters Ordran.
Wir lernen ihn in unterschiedlichen Phasen seines Lebens kennen, die Geschichte wird abwechselnd in drei verschiedenen Zeiträumen erzählt.
Wir erfahren die Faktoren, die ihn in seiner Entscheidung zum Priestertum bestärkt haben  genauso wie die negative Medienpräsenz der Kirche sein Dasein als Priester beeinflusst.
Mehr möchte ich zum Inhalt garnicht sagen, denn wer sich entschließt, Ordran auf seinem Lebensweg zu begleiten, der sollte das auch völlig unvoreingenommen und ahnungslos tun.
Allerdings sollte man sich darauf einlassen können, dass hier das Priester-Dasein im Vordergrund steht und sämtliche Faktoren, die damit zusammenhängen, auch ihren Platz finden.
Die Geschichte ist sehr tiefgreifend, melancholisch und im Grunde genommen eher negativ, die im Titel beschriebene Einsamkeit ist auf jeder Seite spürbar.
Aber genau das hat mir an diesem Buch wieder gefallen. Ich wurde zwar unterhalten, aber vielmehr hat mich dieses Buch zum Nachdenken angeregt und meine Gefühlswelt stark bewegt.
Schon oft habe ich historische Bücher gelesen, in denen Priester oder Mönche eine tragende Rolle spielen, nie jedoch zur heutigen Zeit und niemals in diesem Ausmaß, mit all seinen (selbst erwählten) Schattenseiten.
John Boyne hat mich wieder einmal enorm berühren und beeindrucken können, nicht umsonst zählt er zu einem meiner lieblings Autoren.
Für mich verdient diese Geschichte 5 von 5 Sternen!

Einen Negativpunkt habe ich allerdings zum Format des Buches (englische Originalausgabe aus dem Doubleday-Verlag); da es um einiges größer ist als deutsche Taschenbücher und einen sehr festen Einband hat, ließ es sich oft nur schwer händeln und ich musste es nach einigen Seiten weglegen, um meine Handgelenke zu entspannen. Das fand ich ein wenig unglücklich, hat aber der Geschichte keinen Abbruch getan.