Rezension

Konsequent

Winter der Welt - Ken Follett

Winter der Welt
von Ken Follett

Bewertet mit 5 Sternen

Der 2. Weltkrieg war eine Konsequenz aus dem Weltkrieg und so ist auch "Winter der Welt" quasi eine Konsequenz aus "Sturz der Titanen".

Ken Follett erzählt die Geschichten seiner Charaktere aus dem ersten Teil seiner Jahrhundert-Saga zunächst weiter und leitet dann über auf deren Kinder, die dann zu den Hauptfiguren werden. Und auch diesmal schafft es K.F. ihre Geschichten geschickt miteinander zu kreuzen und zu verflechten.

Nun könnte man meinen: Ein Weltkrieg vor dem Hintergrund verschiedener Leben aus verschiedenen Nationen vermischt mit realen Personen der Weltgeschichte - hatten wir das nicht schon? Ja - und nein. Denn auch wenn sich die Strukturen, die Schemata der beiden Romane gleichen, die Geschichten sind doch unterschiedlich. Die Charaktere aus dem ersten Teil versetzt K.F. schon bald in die zweite Reihe und überlässt ihren Kindern und deren Generation das Ruder und historische Figuren aus dem ersten Buch rücken in den Hinter- oder den Vordergrund.

In "Winter der Welt" geht es - wie schon in "Sturz der Titanen" - um Politik, und zwar Weltpolitik, ohne dabei langweilig, öde oder trocken zu sein. Auch die Greueltaten der Nationalsozialisten, der SS, der Gestapo usw. werden teilweise aufgegriffen, jedoch ohne viel Pathos.

Im Großen und Ganzen gefiel mir "Winter der Welt" sogar noch mal ein bisschen besser als "Sturz der Titanen" - obwohl oder vielleicht auch gerade weil die Themen Drittes Reich und Nationalsozialismus gefühlte 100 mal in der Schule (jedenfalls bei mir) und in Film und Fernsehen und natürlich auch anderen Büchern behandelt wurden.