Rezension

spannende Mittelaltergeschichte

Die Seiltänzerin - Gabriele Breuer

Die Seiltänzerin
von Gabriele Breuer

Bewertet mit 3 Sternen

~~Alessandra lebt mit ihrem Großvater Silvio beim "Fahrenden Volk". Sie ziehen von Ort zu Ort und führen Kunststücke auf oder sagen die Zukunft voraus. Alessandra ist Seiltänzerin, nur auf dem Seil fühlt sie sich frei, es ist wie fliegen. Silvio ist nicht mehr der Jüngste und krank, so macht er sich Gedanken um Alessandras Zukunft. Sami ist Messerwerfer und da er auch einen Bären besitzt ist er für die Zigeuner ein reicher Mann, der ideale Mann für Alessandra. Nur das die Verführungskünste Samis bei Alessandra nicht wirken, erst recht nicht, nachdem sie einen verletzen jungen Mann im Wald verarztet hat. Dieser junge Mann geht ihr nicht mehr aus dem Kopf.
Dieser junge Mann, Simon von Ravenstein, ist auf dem Weg zur Burg Stahleck. Dort soll er zum Ritter geschlagen werden und die Adelige Mathilde heiraten. Eine arrangierte, politische Ehe um die Ländereien zu vermehren. Doch Simon denkt nur noch eine seine Retterin und auch Mathilde liebt einen anderen, den Erzbischof. Beide stehen jedoch unter dem politischen Zwang zu heiraten.
Nachdem im Lager der Gaukler ein Mord an einem Staatsbüttel geschieht, verlässt Alessandra ihr Volk und bekommt eine Arbeit als Magd auf der Burg Stahleck. Das Alessandra Simon den Kopf verdreht, gefällt Mathilde überhaupt nicht. Die Handlung spielt um das Jahr 1430, die Zeit der Hexenverfolgungen beginnt. Da Alessandra sich mit Kräuter auskennt, einen schwierigen Bruch heilt und die Pest auf der Burg ausbricht, ist es ein leichtes für Mathilde, Alessandra als Hexe anzuzeigen. Es folgen noch einige Irrungen und Wirrungen, bevor das Liebespaar sein Glück finden kann.
Ein historischer Roman, der die Zeit der Hexenverfolgung beschreibt, der Mittelpunkt des Buches ist allerdings die Liebesgeschichte zwischen zwei aus sehr unterschiedlichen Schichten kommende junge Menschen. Die Liebe aller Paare sind in dem Buch sehr warmherzig und auch erotisch beschrieben worden, die peinlichen Befragungen der Hexen sind erschüttert und werfen ein - geschichtlich korrektes - schlechtes Bild auf die Geistlichkeit.
Der historische Hintergrund ist nur der Aufhänger für die Liebesgeschichte. Der Roman gehört sicherlich nicht zu den literarischen Meisterwerken, dennoch habe ich ihn verschlungen und fieberte dem Happy End entgegen.