Rezension

2. Band der Frau-Maier-Reihe

Frau Maier hört das Gras wachsen - Jessica Kremser

Frau Maier hört das Gras wachsen
von Jessica Kremser

Bewertet mit 5 Sternen

Frau Maier hat noch immer mit den Erlebnissen um die von ihr gefundene Leiche und anschließenden eigenständigen Ermittlungen (Frau Maier fischt im Trüben) zu kämpfen, denn so ganz hat sie das Ganze noch nicht verdaut. Aber es gibt auch Positives aus Frau Maiers Leben zu berichten. Ihre Freundschaft zu Elfriede Gruber hat sich gefestigt und auch mit dem Polizei-Psychologen Dr. Frank Schön hat sie nach wie vor freundschaftlichen Kontakt. Zudem hat sie seit Kurzem, dank Elfriedes Empfehlung, eine neue, wenn auch nur vorübergehende, Putzstelle im Kurhotel Bergblick. Sie vertritt dort eine Putzkraft, die sich das Bein gebrochen hat und Frau Maier ist sehr glücklich über diese Gelegenheit, bessert es doch ihre schmale Rente auf und gibt ihr die Möglichkeit, bescheide Rücklagen zu bilden. Doch nach den vorangegangenen Erlebnissen hat Frau Maier eines beschlossen - wenn ihr etwas komisch vorkommt, wird sie sich zukünftig raushalten!

 

Soweit zumindest der Plan und sie hält sich auch dran, als sie in einem unbewohnten Haus am Chiemsee das Licht einer Taschenlampe bemerkt. Im Kurhotel wurde sie von den übrigen Angestellten freundlich aufgenommen und ihre Arbeit wird von allen sehr geschätzt. Zur "guten Seele" des Hauses, Regina Willmers, hat sie ein besonders gutes Verhältnis. Wenn sich das weiterhin so entwickelt, könnte daraus eine echte Freundschaft erwachsen. Doch dann verschwindet Simone Lenz nebst 10-jähriger Tochter Vivien spurlos aus dem Kurhotel. Beide gingen außer Haus und tauchten nicht wieder auf. Von Frau Lenz ist bekannt, dass diese psychisch labil ist. Das ihr Ex-Mann Martin sie verlassen hat, hat ihrer Psyche nicht unbedingt gut getan. Tatsächlich findet kurz darauf ausgerechnet Frau Maier die Leiche in dem verlassenen Haus am See - doch der Täter ist noch vor Ort. In letzter Sekunde gelingt es ihr, sich zu verstecken. Um nicht dasselbe Drama, wie bei ihrem ersten Leichenfund heraufzubeschwören, meldet Frau Maier dieses Mal den Leichenfund anonym bei der Polizei.

 

Daraufhin herrscht in Kauzing helle Aufregung, denn auch wenn die Leiche von Frau Lenz gefunden wurde, von ihrer Tochter fehlt nach wie vor jede Spur. Ulrike Rupprecht, die Leiterin des Kurhotels, ist alles andere als begeistert, dass sich das Ganze ausgerechnet in ihrem Hotel abspielen musste. Sie ist um den guten Ruf des Hauses besorgt und würde zu gern alles tun, um jeglichen Misskredit von dem Hotel abzuwenden. Beim Putzen des Hotelzimmers von Frau Lenz entdeckt Frau Maier deren Tagebuch, das sie heimlich an sich nimmt. Neugierig, wie Frau Maier ist, liest sie das Tagebuch und trotz aller Vorsätze, meint sie darin Spuren zu erkennen, denen sie nachgeht. Frau Maier weiß, dass die Zeit drängt, denn auch wenn die Mutter gefunden wurde, was wurde aus dem Kind? Lebt das Mädchen überhaupt noch und wenn ja, wie lange noch?

 

 

Der 2. Band der Frau-Maier-Reihe! Der Plot wurde wieder spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Auch in diesem Band war es mir lange nicht möglich zu erraten, wer und warum hinter dem Verschwinden von Mutter und Tochter steckte, sodass auch dieses Mal die Spannung bis zum Ende bei mir aufrechterhalten wurde. Die Figuren wurden wieder facettenreich und realistisch erarbeitet, wobei hier natürlich wieder Protagonistin Frau Maier ganz besonders herausstach, wobei ich sagen muss, ich fand auch die Nebenfigur Regina Willmers sehr authentisch erarbeitet. Den Schreibstil empfand ich wieder als ausgesprochen fesselnd, sodass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen konnte. Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf den nächsten Band der Reihe "Frau Maier sieht Gespenster", denn ich möchte unbedingt wissen, wie es mit dieser entzückenden alten Dame weitergeht.