Rezension

Nachkommen der Holocaust-Überlebenden

Der Anfang von etwas Schönem - Lizzie Doron

Der Anfang von etwas Schönem
von Lizzie Doron

Als Kinder sind sie im gleichen Viertel in Tel Aviv aufgewachsen: Malinka, Chesi und Gadi. Ihre Eltern sind Überlebende des Holocaust, und alle wünschen sich für ihre Kinder ein gutes Leben: Malinka, das rebellische Mädchen, soll heiraten, Chesi in Paris sein Glück finden, wo auch seine Mutter einst gelebt hat, und Gadi soll Karriere in Amerika machen, behütet von einem alten Verehrer der Mutter. Doch die Pläne der Eltern gehen nicht einfach auf. Malinka mit ihrer schönen Stimme wird Radiosprecherin, und in einer Nachtsendung lässt sie ein Lied spielen, das ihre Mutter oft gesungen hat: "Still, still, mein Kind, schweig still, hier wachsen Gräber". Chesi hört zufällig diesen "Schlager aus dem Lager" und findet durch ihn seine Kindheitsfreundin wieder. Er malt sich ein gemeinsames Leben aus, doch da ist ja gleichzeitig noch sein Projekt, das Judentum in Polen wieder zu beleben...

Die Vergangenheit der Eltern holt die Kinder ein - egal ob diese bewusst in ihre Fußstapfen treten oder sich von ihnen distanzieren wollen. Die Shoa zeigt ihre Spuren auch noch Generationen später. Und so bietet dieses Buch nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Erinnerung an die Judenverfolgung und eine unaufdringliche Mahnung. Die Bücher der israelischen Autorin Lizzie Doron verbinden autobiographische Züge mit allgemein gültigen Wahrheiten.