Rezension

Camilleri ohne Montalbano

Romeo und Julia in Vigata
von Andrea Camilleri

Acht Geschichten von dem italienischen Autoren Camilleri, der für seine Krimis mit Commissario Montalbano berühmt ist: Da sind die beiden jungen Liebenden aus verfeindeten Familien, die mit Hilfe eines Mafioso zusammenkommen wollen; zwei Eisverkäufer, die sich gegenseitig Konkurrenz machen; ein junger Bauer, der endlich ein Paar neue Schuhe erhält, doch ehe er sie tragen kann, wird er einberufen und muss im zweiten Weltkrieg kämpfen; der Konsul von Pommern, der in Vigata große Geschäfte einfädelt; viele anonyme Briefe, die das Dorf in Aufruhr versetzen und fast eine Ehe zerstören; eine spiritistische Sitzung, in der ein Erbstreit geklärt werden soll; ein alternder Marchese, der heiraten muss oder sein Vermögen verliert; und nicht zuletzt ein junger Mann, der seinen Vater nicht kennt, aber doch zu einem schönen Erbe kommt.

Camilleris Gestalten sind originell, die Geschichten oft voller Witz und die Erzählweise fesselnd, auch wenn man sich als Leser den Ausgang oft schon denken kann. Ein nettes, unterhaltsames Büchlein.