Rezension

Netter, ruhig erzählter Familienroman

Dornentöchter - Josephine Pennicott

Dornentöchter
von Josephine Pennicott

Bewertet mit 4 Sternen

Netter, ruhig erzählter Familienroman mit einer Prise Mystery und Krimi - nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Nach der Trennung von ihrem Mann Jack und dem Tod ihrer Mutter Marguerite zieht Sadie mir ihrer vierzehnjährigen Tochter Betty in den Heimatort ihrer Mutter: Pencubitt, Tasmanien. Sie beziehen Poet’s Cottage, das alte Haus von Marguerites Eltern Pearl und Maxwell, in dem Marguerite aufgewachsen ist. In einem kleinen Haus nebenan wohnt noch immer Thomasina, Marguerites ältere Schwester, zu der Sadie jedoch lange keinen Kontakt hatte. Sie will das Haus nicht mehr betreten, da es darin angeblich spukt. Pearl, eine Kinderbuchautorin wurde dort in den 30er Jahren grausam ermordet, der Mörder wurde nie gefunden. Sadie möchte nach alle dem persönlichen Pech ihre Wurzeln ergründen und plant ein Buch über ihre Großmutter. Behilflich könnte ihr dabei Birdie sein, eine alte Freundin von Pearl, die mit der „Netzespinnerin“ bereits ein Buch über Pearl geschrieben hat. Sie übergibt Sadie die Ur-Fassung des Manuskriptes, damit diese womöglich die Wahrheit über das Schicksal ihrer Großmutter herausfinden kann.
Das Buch spielt nun abwechselnd in der Gegenwart, wo es Sadies und Bettys Leben in Pencubitt und ihre Recherchen in der eigenen Familiengeschichte schildert, sowie in der Vergangenheit, wo es Pearls Lebens aus Birdies Sicht in den Kapiteln der „Netzespinnerin“ beschreibt. Dabei zeigt sich ein Bild einer anscheinend psychisch kranken Frau, die es ihrer Umgebung sehr schwer gemacht hat sie zu mögen - selbst ihrem Mann und ihren Freunden. Insbesondere der Wechsel dieser zwei Erzählebenen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Leben in dem kleinen, abgeschiedenen Dorf wird auf beiden Zeitebenen sehr anschaulich geschildert. Am Ende des Buches klärt sich der Tod von Pearl auf – und zwar auf recht überraschende Weise. Auch die mysteriösen, anscheinend übersinnlichen Begebenheiten in der Geschichte werden logisch aufgelöst. Ebenfalls ein Punkt, der mir am Buch sehr gut gefallen hat, da ich nicht wirklich ein Liebhaber von Geistergeschichten bin. Wie schon in anderen Rezensionen geschildert wird man leider mit den Personen schwer warm und richtig Spannung kommt erst im letzten Drittel des Buches auf. 

Fazit
Dornentöchter ist ein netter, ruhig erzählter Familienroman mit einer Prise Mystery und Krimi - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vermutlich wird das Buch keinen allzu tiefen, dauerhaften Eindruck hinterlassen, aber trotzdem hat es mich eine Weile gut unterhalten und in den Bann der Netzespinnerin gezogen.