wohltuende Langsamkeit
Dieses Buch hat eine entschleunigende Leichtigkeit. Mireilles Flucht aus der Tretmühle kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich glaube, jeder hat so Momente, in denen man sich ein Leben ohne Terminkalender, Zeitdruck und Verpflichtungen wünscht. Es wird nicht erklärt, aber Mireille kann es sich offenbar leisten, der Arbeit monatelang fern zu bleiben und sich sogar ein Zimmer in einem Altenheim "Bon Repos" zu mieten. Es ist als ob das Pendel ihres Lebens ins andere Extrem schwenkt. Gestern noch die attraktive und erfolgreiche Berufstätige mit Liebhaber. Heute eine alte unscheinbare Frau im grauen Kostüm auf der Parkbank. Sehr schön finde ich den letzten Satz, der ahnen lässt, dass Mireilles Lebenspendel in Bewegegung bleibt.