Rezension

Interessante Geschichte über das Älter werden

Für immer Schwestern - Herrad Schenk

Für immer Schwestern
von Herrad Schenk

Bewertet mit 3 Sternen

Seit ihrer Kindheit sind die drei Schwestern eng miteinander verbunden, obwohl sie unterschiedlicher kaum sein könnten. Sylvia, um die siebzig, Lektorin in einem Kunstverlag, ist lebenslustig und frisch verliebt. Judith, Bibliothekarin im Ruhestand, kämpft mit beunruhigenden Symptomen der Vergesslichkeit. Elvira ist Lehrerin und ihre Gedanken kreisen fast ausschließlich um ihren erfolgreichen Mann – bis ihre heile Welt plötzlich aus den Fugen gerät: Ihr Mann hat eine Affäre. Als dieser einen Schlaganfall erleidet, kommt ein Familiengeheimnis ans Licht, das die Schwestern in ihre turbulente Jugend zurückführt und ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt …

Meine Meinung: 
Ich bin etwas zwiegespalten. Die Idee der Geschichte finde ich wirklich gelungen. Wir erleben ältere 3 Schwestern, die eine sehr unterschiedliche Sicht auf ihr geführtes Leben haben. Alle 3 haben ihr Leben auf andere Art und Weise gelebt und erleben auch das Älter werden unterschiedlich. Diese Thematik hat mir gut gefallen und regt zum Nachdenken an. 

Das Buch spricht weiterhin viele Themen an insbesondere den Umgang mit einem Schlaganfall, Seitensprünge, Demenz, Schuld usw. Bis zur Hälfte des Buches ca. war ich der Meinung, dass alle Themen genug Raum bekommen und trotz der nur 200 Seiten des Buches genug und im Detail erläutert werden. Zum Ende hin muss ich diese Aussage aber wieder zurück nehmen, weil dann doch Themen teilweise nur angeschnitten werden (beispielsweise die Bulimie einer Tochter). Da hätte ich mir dann gewünscht, dass man sowas einfach weggelassen hätte, weil dann diese Themen doch wieder etwas zu kurz kamen. Man hatte da das Gefühl, dass die Autorin alles unterbringen will, was sie irgendwie beschäftigt. 

Die Wendungen finde ich teilweise vorhersehbar, aber gerade die Rückblicke in die Jugend der Schwestern finde ich sehr spannend. Wir erleben am Ende ein sehr starkes und gezwungenes Happy End, was einen irgendwie enttäuscht zurück lässt, weil es so sehr gewollt und unrealistisch wirkt. Schade eigentlich. 

Ich bin daher etwas zwiegespalten. Ich habe mich wirklich unterhalten gefühlt und wurde durch viele Aussagen zum Nachdenken angeregt. Viele Dinge fand ich dann aber zu gewollt. 

Fazit: 
Eine schöne Geschichte über das Leben, das Älter werden, den Umgang mit einem Schlaganfall und Schuld. Es werden viele interessante Themen angesprochen, aber einige kommen leider auch zu kurz. Das Ende und auch viele Aspekte innerhalb der Geschichte wirken zu gewollt. Das Happy End ist dann einfach zu happy. Ich bin zwiegespalten und gebe deshalb solide 3 Sterne!