Rezension

Die Zehn Plagen

Die Zehn Plagen - Laurent Bach

Die Zehn Plagen
von Laurent Bach

Bewertet mit 4 Sternen

Im kleinen südfranzösischen Städtchen Anduze herrscht Aufregung, weil aus allen Brunnen rotes Wasser kommt. Privatdetektiv Claude Bocquillion der sich gerade von seinem Freund Julien verabschieden will, schaut sich das an. Während die Polizei von einem Streich ausgeht, sieht Claude das anders, behält aber seine Vermutungen für sich.

Dann werden zwei Jungen entführt. Claude macht sich auf die Suche. Davon ist die Polizei natürlich nicht erfreut. Der Täter aber ist immer einen Schritt schneller und bald schon deuten die Indizien auf Claude als Täter hin. Claude verschwindet von der Bildfläche. Hat er eine Chance, seine Unschuld zu beweisen und die Jungen zu finden?

Claude geht sehr offen damit um, dass er homosexuell ist. Sein Freund Julien hat da weitaus mehr Probleme. Mir ist Claude sympathisch, weil er offen ist und seine Meinung auch sehr direkt ausspricht. Damit eckt er natürlich auch an.

Mahmoud hilft Claude beim Untertauchen und unterstützt ihn bei den Ermittlungen. Durch die Gespräche mit Claude, erkennt Mahmoud, was mit ihm los ist und will es doch nicht wahrhaben. Zu verwurzelt ist er in Nationalität und Familie, so das ihm ein Outing bedauerlicherweise unmöglich erscheint.

Schon beim Titel dachte ich an die Plagen der Bibel und lag damit auch richtig, denn religiöser Fanatismus bringt den Täter zu seinen Handlungen. Erst am Ende erschließt sich, wer der Täter ist und was ihn antrieb.

Der Schreibstil ist klar und lässt sich sehr gut lesen. Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig beschrieben. Die Geschichte ist spannend und die Auflösung schlüssig. Obwohl Claudes Homosexualität ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte ist, treten sexuellen Szenen nicht in der Vordergrund.

Ein emotionaler und spannender Krimi.