Rezension

empfehlenswert für Ägyptenfans

Der vergessene Pharao - Philipp Vandenberg

Der vergessene Pharao
von Philipp Vandenberg

Bewertet mit 5 Sternen

Im November 1922 stieß der Engländer Howard Carter auf den Eingang zum Grab des Tut-ench-Amun, eines Pharaos, der vor über 3000 Jahren gelebt hatte und in Vergessenheit geraten war. Der vergessene Pharao wurde zum Inbegriff der ägyptischen Geschichte, seine über hundert Kilogramm schwere goldene Totenmaske zum wohl bekanntesten Kunstwerk der Welt. Über Tut-ench-Amun wurden seither viele Bücher geschrieben, doch der Mann, der ihn entdeckt hatte, blieb im Hintergrund: Howard Carter war besessen von der Idee, diesen Pharao zu finden.Der vergessene Pharao ist ein Hintergrundbericht, eine fast unglaubliche Geschichte, die Philipp Vandenberg in den verstaubten Archiven in Kairo und Oxford ausgegraben und bei den letzten Augenzeugen recherchiert hat.

Das Buch über Howard Carter und seine jahrelangen vergeblichen Versuche, ein unversehrtes, noch nicht geöffnetes und versiegeltes Pharaonen-
grab zu finden, habe ich mir bei Bertelsmann Ende der 70er Jahre gekauft und seitdem viele Mal verschlungen. Im Zuge eines Umzuges kam es
abhanden und ich kaufte mir das Buch im Amazon-Antiquariat wieder. Das Buch beleuchtet nicht nur Carters Geschichte, sondern auch die der Pharaonen um und vor der Zeit Tutanchamuns. Es ist ein sehr gut recherchiertes Buch, das von der ersten bis zur letzten Seite spannend zu lesen ist. Ich liebe dieses Buch, weil es umfassend informiert und packend geschrieben ist.

Vandenberg lässt die Ausgrabung nicht wie meistens wie ein romantisches Abenteuer aussehen, sondern stellt das Unternehmen Tut Ench Amun sehr realistisch mit all seien Problemen dar. Zudem streut er teils amüsante Annekdoten ein, die das Lesen sehr kurzweilig werden lassen. Eigentlich ein Sachbuch, aber wie ein Roman geschrieben, vermittelt dieses Buch Wissen ohne dass es langweilig oder trocken wird.
Ein weiterer Bonus ist, dass Vandenberg nicht nur von den Ausgrabungen im Tal der Könige erzählt, sondern auch auf Howard Carters Leben eingeht, das leider immer im Schatten seines berühmten Findlings steht. Carters Jugend und wie er zur Archäologie kam werden ebenso beleuchtet wie seine ersten Erfolge, was nicht uninteressant ist.
Im letzten Teil des Buches geht Vandenberg auf den "Fluch des Grabes" und die mit der Öffnung des Grabes verbundenen Todesfälle ein. Dieses Kapitel ist jedoch mit einem Schmunzeln zu lesen...