Rezension

interessanter historischer Roman

Der Spiegelmacher - Philipp Vandenberg

Der Spiegelmacher
von Philipp Vandenberg

Bewertet mit 4 Sternen

"*Der Spiegelmacher*" von "*Philipp Vandenberg*" erschien 2003 bei "*Bastei Lübbe*". Europa im fünfzehnten Jahrhundert. Michel Melzer, ein Spiegelmacher aus Mainz, reist in das ferne Konstantinopel, um sein Glück zu machen. Durch Zufall gelangt er dort in den Besitz einer Erfindung, die unermeßlichen Reichtum verspricht: das Geheimnis der künstlichen Schrift.

Dieser interessante historische Roman führt in eine eher unbekannte Welt nach Konstantinopel. 
Die einzelnen Stationen der Reisen des Protagonisten Michel Melzers sind sehr farbenprächtig und faszinierend geschrieben. Man kann sich die Orte deutlich vorstellen und der Lesegenuss ist gross.

Wissenswert sind die im Roman enthaltenen Informationen über die Erfindung des Buchdrucks.
Aus China kam die Möglichkeit der Schwarzkunst nach Konstantinopel, die sich Michel Melzer zu eigen machte. Was damals noch unter Schwarzkunst lief ist nichts anderes als die Kunst des Druckens. Sie machte Schreib- und Kopierstuben überflüssig und sparte Geld und Arbeit, insofern waren nicht nur Byzantiner und Venezianer daran interessiert, sondern auch der mächtige Vatikan.
Mich hat es sehr überrascht hier von Johannes Gutenberg alias Gensfleisch zu lesen. Man darf darauf gespannt sein.
Die Handlung ist fesselnd und sie überrascht mit einigen unerwarteten Wendungen, denn Michel wird mit seinem Druckhandwerk zum Spielball von Intrigen und er muss sich erbittert gegen Anfeindungen als Magier, Hexer oder Ketzer wehren.

Philipp Vandenberg erklärt in diesem Roman das Druckerhandwerk und zeichnet ein lebendiges Bild mit den damaligen Sitten und Gebräuchen, das jeden Historienleser erfreuen wird.