Arg konstruierter Wissenschaftsthriller mit pseudoreligiösem Anklang
Bewertet mit 2.5 Sternen
David Tennant arbeitet als Wissenschaftler an einem Geheimprojekt. Trinity, eine Art Supercomputer, soll mit den Gehirnscans von Menschen gefüttert werden und somit quasi eine digitalisierte Form derer werden, künstliche Intelligenz vom Feinsten. Mit unendlichen Möglichkeiten natürlich. Als ein Kollege aus dem Team stirbt, schöpft David Verdacht. Und gerät bald selbst ins Visier.
Greg Iles steht für spannende und mitreißende Thriller, gute Recherchearbeit, kurzum gelungenes Lesevergnügen. Spannend war dieses Buch hier durchaus auch, zumindest über weite Strecken. Aber im Großen und Ganzen war ich doch enttäuscht. Lieblos zusammengerührte Wissenschaftsthematik, die Angst vor übermächtigen Computern schürt, 08-15-Verfolgungen, Standardverteilung schwarz-weiß, gewürzt mit philosophisch-religiösen Betrachtungen der Welt. David war mir als Figur durchaus sympathisch, aber eine gute Hauptfigur macht eben eine abstruse Geschichte noch lange nicht lesenswert. Je weiter es dem Ende zugeht, desto krampfiger wurde die Geschichte, als ob der Autor selbst gemerkt hat, dass ihm irgendwo die Logik abhanden gekommen ist.
Vielleicht gehöre ich nicht unbedingt zur Zielgruppe, obwohl mir andere Bücher von Iles sehr zugesagt haben und ich mich auch mal gerne in einer guten Verfolgungsstory verliere. Aber The footprints of God kann ich wirklich niemandem weiterempfehlen.