Rezension

Lang lebe der König?

Black Dagger 23. Nachtherz
von J. R. Ward

Bewertet mit 5 Sternen

# erster Satz #

„Land lebe der König.“

 

# Inhalt #

König sein – klingt grundsätzlich gut. Tun und lassen was man will. Glaubt man. So ist es aber nicht. Wrath hasst es der König zu sein. Zu viel Arbeit, die er nicht einmal mag, zu viel Gejammer der Glymera und dadurch viel zu wenig Zeit für seine geliebte Shellan. Die Last seines Erbes scheint ihn Tag zu Tag mehr zu erdrücken und so entgeht ihm leider auch vieles. Seine Shellan, Beth, entwickelt die tiefen Wunsch nach Nachwuchs. Doch kennt sie die Meinung ihres Hellren zu dem Thema, denn für weibliche Vampire besteht eine große Gefahr eine Schwangerschaft und Geburt nicht zu überleben. Und ein Leben ohne Beth ist für Wrath nicht denkbar.

Während Wrath unter der Last des Thrones zu ersticken droht, versucht Xcor weiterhin im Hintergrund am Sturz des Königs zu arbeiten. Er benötigt die Unterstützung der Glymera...und wer nicht freiwillig dabei ist, tja, der wird halt „überredet“.

Auch Trez und iAm flüchten und verstecken sich weiterhin vor ihrer Pflicht. Die s'Hibe sucht nach den Schatten, denn Trez wurde der Prinzessin der s'Hibe versprochen und dieses Versprechen soll nun eingelöst werden...

 

# Zitat #

„Sie nicht Katholiken?“

Teuerste, wir sind nicht mal Menschen, dachte er.

 

# mein Eindruck #

Der mittlerweile 23te Band der Black Dagger Reihe hat mir sehr gefallen. Er war durch viele ungewohnte Rückblenden durchzogen, die besonders Wraths Vater und Mutter betreffen. Man bekommt einen Einblick in die „alte Zeit“ der Vampire im Alten Land und kann dadurch zum Teil die momentane Unzufriedenheit der Glymera eher nachvollziehen. Und so ging es in diesem Teil tatsächlich weniger um Erotik (aber keine Angst, es reicht noch immer ^^), sondern um Gefühle. Seit den ersten zwei Bänden liebt der Leser den starken König Wrath und seine Shellan, doch jetzt dürfen wir hinter die Leidenschaft blicken, hinter die große Panorama-Sonnenbrille des Königs schauen und erkennen den vielschichtigen Oberhaupt der Vampire: Seine Ängste, seine Liebe zu Beth, seine Zweifel.

Gefallen hat mir nicht nur der Blick in die Vergangenheit, sowie die Fortführung und Erweiterung der Geschichte der Königsfamilie, sondern auch die Geschichte um die Schatten Trez und iAm. Ich glaube hier ist noch viel Platz nach oben und ich vermute es geht in den nächsten Bänden wirklich „zur Sache“.

Die besondere Geschichte um Sola und Asail wurde natürlich auch nicht vernachlässigt und auch hier lass ich mich überraschen, wie es weiter gehen könnte.

Insgesamt macht „Nachtherz“ wirklich Lust auf die Zukunft der Black Dagger Bruderschaft. Etwas Großes steht bevor, das liest man immer wieder heraus und das kitzelt natürlich wieder an meiner „Black Dagger Sucht“. Selbst, wenn ich wollte, könnte ich gar nicht lange mit der Fortsetzung warten :D

Und weil „Nachtherz“ dieses Mal so anders war (und dadurch wieder mehr Würze hatte), gibt es die volle Punktzahl von mir!